Geht der Crash jetzt weiter oder mutiert das Coronavirus nun zu einem "Schwarzen Schwan“? Alarmstufe 1 weltweit!
von Andreas Männicke
Die WHO (Weltgesundheitsorganisation) hat zwar die höchste Alarmstufe herausgegeben, spricht aber noch nicht von Pandemie, obwohl es jetzt schon erkennbar eine ist. Das Coronavirus hat such mittlerweile in über 50 Ländern verbreitet. Es gab jetzt auch die ersten Tote in den USA und Australien. Es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis es auch in den USA oder in Russland viral wird. Gesundheitlich noch gefährlicher wäre es, wenn es in Afrika viral wird. Die Ansteckungsgefahr ist jedenfalls enorm hoch.
Panik immer dort, wo es neue Infizierte und Tote gibt
Neben in China breitet sich das Virus jetzt vor allen in Süd-Korea, Japan, dem Iran, Italien und neuerdings in Deutschland schon sehr stark aus. In Deutschland und der Schweiz werden die ersten großen Messen verboten. In Italien finden Fußballspiele ohne Zuschauer statt. Dort war das Virus viral wird, werden Schulen und Behörden temporär geschossen und es kommt zu Hamsterkäufen bei Lebensmittel und Desinfektionsmitteln. Regale in Supermärkten werden in kurzer Zeit leergefegt.
Dort wo ein Corona-Virus auftaucht, werden vereinzelt sogar Betriebe temporär geschlossen, vor allem in China. Die Medien berichten nun täglich weltweit über das Corona-Virus, was die Ängste bei der Bevölkerung nur verstärkt. Viele fragen sich ob die regionale Panik übertreibe und die Maßnahmen überzogen sind.
Hohe Sterblichkeitsrate im Iran, relativ geringe in China
In Hamburg wurde die Verleihung der Michelinsterne wegen des Coronavirus abgesagt. In Berlin wurde die Tourismusmesse gecancelt und in Köln die Messe für Fitnessgeräte. Solche Meldungen wird es jetzt täglich auch an anderen Orten geben in den nächsten Wochen.
Bisher gibt es in Deutschland noch keine Toten zu beklagen. Ganz anders in Frankreich, Italien (und hier wiederum überwiegend Nord-Italien) und vor allem dem Iran, wo die Sterblichkeitsrate sogar sehr hohe 13,5% beträgt. In China beträgt sie „nur“ 3,5%. Beim SARS-Virus lag sie noch über 10 Prozent.
Grenzkontrollen bewirken wenig
Es gibt jetzt weltweit etwa 3000 Tote und 100.000 Infizierte, über 80 Prozent davon in China. Durch die Quarantäne befinden sich über 1 Mio. Menschen unter Beobachtung, die für die Zeit auch im Arbeitsprozess ausfallen. Gefährdet sind vor allem ältere Menschen über 60 Jahre mit einen schlechten Immunsystem bzw. mit Vorerkrankungen.
Es ist die große Frage, wie man den Virus in den Griff bekommt und ein voraschreiten der Pandemie eingegrenzt. Kontrollen an Flughäfen und Grenzkontrollen bewirken wenig. Einige Länder haben ein Einreisetopp für China beschlossen wie die USA und Russland, aber sie müsste sie eigentlich jetzt auch für Nord-Italien, Süd-Korea und dem Iran beschließen, wo sich der Virus jetzt schnell ausbreitet - wohlmöglich demnächst auch für Deutschland.
In Süd-Korea sind bereits über 3000 vom Virus infoziert, in Italien über 1600. Die Bevölkerung wird aufgefordert, am Wochenende zu Hause zu bleiben. Großveranstaltungen wie Konzerte wurde noch nicht verboten, aber es aufgefordert sie nicht zu besuchen.
Wann kommt endlich ein Impfstoff?
Bisher gibt es noch keinen Impfstoff gegen das Virus, das sich auch sehr resistent erweist. Der Innenminister Horst Seehofer ist der Meinung, dass die Entwicklung des Impfstoffes bis Ende des Jahres dauern kann. Auch weiß man noch nicht, ob das Virus mutieren kann und sich dann resistent gegen den Impfstoff erweist. In den Sommermonaten dürfte die Verbreitung aber global abnehmen, da die Viren bei Hitze nicht überleben bzw sich nicht so schnell übertragen.
Das ist bei einer Grippewelle ähnlich. Allerdings ist der Chefvirologe der Berliner Charité Christian Drosten der Auffassung, dass in 2 Jahren 60 bis 70 Prozent mit dem Virus infiziert haben können. In Frankreich wird vorgeschlagen, dass das sonst übliche Küssen auf beide Wangen vorsichtshalber unterbleiben soll.
Panik auch an den Weltbörsen
Panik gab es aber nicht in den Orten, wo es die ersten Infizierten gab, sondern auch an die Börse wurden in der letzten Woche weltweit infiziert, wobei die Inkubationszeit auch hier etwa 2 Wochen betrug. Denn in der ersten Woche nach dem Bekanntwerden des Corona-Virus in China gab es zunächst Ende Januar/Anfang Februar noch neue Allzeit-Hochs an der Wall Street und auch beim DAX. Den ersten Kurseibruch gab es am 24. Januar, nachdem über das Wohnende bekannt wurde, wie stark der Virus auch im Ausland verbreitet. Auch an Deutschland ging Krug voller Viren nicht vorbei.
Enorme Kursverluste weltweit wegen Rezessionsgefahren
Seit dem 24. Februar brach der Dow-Jones Industrial Index um etwa 10 Prozent von 29.000 auf unter 25.500 Indexpunkte und der deutsche Aktienindex von um über 13 Prozent von 13.600 auf unter 12.000 Indexpunkte. Der DAX gab auch am vergangen Freitag noch einmal um 3,89 Prozent auf 11.886 Indexpunkte nach. Die Kursverluste wurden verschärfte weil es starke Rücknahmen bei ETFs gab.
Die Börsen preisen damit eine möglich Rezession in China, aber auch in Deutschland schon jetzt ein. Der Einkaufsmanager Index in China brach für Februar 2020 auf 35,7 ein, was ein Rekordtief ist und eine Rezession andeutet. Dies ist sogar geringer als in der Krise 2008/9. Keiner will in einem solchem Umfeld investieren.
Aktienbörsen in China überraschend stabil bisher
Zur Überraschung vieler Anleger und Analysten war der Shanghai Composite Index am letzten Freitag gar nicht gefallen und in 1 Monat sogar noch 4,3 Prozent gestiegen. Also dort wo es die Pandemie ihren Ursprung hatte, gab es die geringsten Kursverluste. In der letzten Woche gab der Shanghai Composite Index nur um 3,4 Prozent auf 2991 Indexpunkte nach.
Gibt es nun „Helikoptergeld“ als letzter Ausweg wie in Hongkong?
China gab den Banken Liquiditätshilfen und senkte die Zinsen. Dies wird nun von der amerikanischen Notenbank FED auch erwartet. Die EZB hat hingen nur wenig Spielraum einzugreifen. Sie hofft auf fiskalpolitische Maßnahmen der betroffenen Länder. In Honkong gibt es schon Helikoptergeld in Höhe von etwas über 1000 € für jede Person vom Staat geschenkt, um den Konsum anzukurbeln und damit eine Rezession zu vermeiden. Wäre das wohl auch ein Vorbild für die EZB?
Zum Monatsende auch starke Verluste bei Silber, Gold und Palladium
Gold konnte zunächst vom Corona-Virus profitieren und stieg am 24 Februar auf ein neues Jahres-Hoch von 1660 US-Dollar/Unze, gab aber ab dem 25. Februar auch bis 27. Februar auf 1587 DU/Unze nach, davon alleine m Freitag um 3,52 Prozent. Die Ursachen könnten außer Gewinnmitnahmen Margin-Calls sein. Dann versilbert man in der Not halt alles, was man noch hat, auch Gold.
Silber brach am Freitag sogar um 6,1 Prozent auf 16,66 US-Dollar/Unze ein. Sogar der vorherige Outperformer Palladium fiel am Freitag um 10 Prozent auf 2594 USD. in einem jahr stiegen der Palladiumpreise aber durch das „Dieselgate“ noch um 68,1 Prozent. Privatanleger können dies und andere Rohstoffe über die ETC (Exchange Traded Commodities) der BNP Paribas ausnutzen.
Flucht in Staatsanleihen als „sicherer Hafen“
So fielen durch den Corona-Virus fast alle Asset-Klasen. Gestiegen sind nur die Kurse von 10-jähigen Bundesanleihen, die nun um null Prozent rentieren und auch die Kurse von den 10-jährigen US-Staatspapieren, mit einer Rendite von nur noch 1,2 Prozent. Dadurch erhöht sich wiederum aber auch die Gefahr einer inversen Zinsstruktur in den USA.
Ölpreise im freien Fall – was macht nun die OPEC?
Alle Industriemetalle verloren auch erheblich an Wert in der vergangenen Woche. Auch hier wird eine Rezession eingepreist, besonders beim Ölpreis. So verlor der Brentölpreis in der vergangenen Woche 10 Prozent auf 50 USD/Barrel und der WTI-Ölpreis sogar um 13 Prozent-Selbst der Bitcoin gab in 1 Woche um 12,2 Prozent. In 1 Jahr stieg der Bitcoin aber noch um 134,7 Prozent und war damit die beste Geldanlage weltweit.
Auch hohe Kursverluste an der Moskauer Börse
Die Moskauer Börse kam aber auch in der vergangen Woche unter die Räder der russischen RTS-Index brach seit dem Hoch von 1640 Indexpunkte um fast 20 Prozent auf nunmehr unter 1300 Indexpunkte ein, davon allein am Freitag um 6,2 Prozent. Der Grund dafür war der stark gefallen Ölpreis. Russland selbst will sich durch einen Einreiseverbort von Chinesischen schützen. Ob dies dauerhaft gelingt, muss abgewartet werden.
Kommt es zu einem neuen Krieg Türkei gegen Syrien?
Erschwerend kam am Freitag aber auch die Tötung von 33 Soldaten auf syrischen Boden bei einem Luftangriff auf Idlib hinzu. Erdogan antworten mit Raketenbeschuss und der Tötung von 70 Syrern. Hier droht ein neuer Krieg Türkei gegen Syrien. Erdogan droht der U auch damit, 3,5 Mio. syrischen Flüchtlingen über die Grenze gen Westen zulassen, wenn er keine Unterstützung von der EU bekommt. Zudem fordert er Unterstützung von der NATO im Falle eines möglichen Krieges gegen Syrien. Demnächst werden sich Erdogan und Putin treffen, um eine Eskalation zu vermeiden.
Was macht die OPEC gegen den Ölpreisverfall?
Sehr wichtig ist aber auch das nächste Treffen der OPEC, um einen weiteren Verfall der Ölpreise zu verhindern. Saudi-Arabien wird wohl vorschlagen, die Fördermengen um 1 Mio. Barrel am Tag zu kürzen, wobei aber Russland möglicherweise nicht mitmachen würde. Hier kann es zu Streit zwischen der OPEC und Russland kommen. Im Fall einer Nichteinigung könnet der Ölpreis weitre einbrechen, worunter Russland und de Moskauer Börse aber auch der Rubel sehr leiden würde. Bisher gab der Rubel nur leicht auf 72 EUR/RUB nach.
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