Zum Wochenstart hat der DAX den größten Tagesverlust seit 2001 hingelegt.
Zum Xetra-Handelsende wurde der Index mit 10.625,02 Punkten berechnet, ein Minus in Höhe von 7,94 Prozent im Vergleich zum Freitagsschluss. Seit dem letzten Hoch am 19. Februar hat der DAX damit rund 23 Prozent verloren.
An diesem Montag mischten sich in die seit Tagen größer werdenden Sorgen um die Folgen der Corona-Krise extrem negative Vorgaben zunächst aus Asien und ab dem Nachmittag auch aus den USA, sowie bereits seit Sonntagabend ein Crash am Ölmarkt.
Nachdem die wichtigsten Sorten Brent und WTI bereits im vorbörslichen Handel am späten Sonntagabend deutscher Zeit zwischenzeitlich 30 Prozent verloren hatten, ging es hier in den nächsten Stunden aber wieder aufwärts. Ein Fass der Nordsee-Sorte Brent kostete am Nachmittag rund 37 US-Dollar, ein Abschlag von immerhin aber noch 17 Prozent.
Die Lufthansa-Aktie kletterte deswegen sogar zwischenzeitlich inmitten der Börsenturbulenzen am Montagvormittag ins Plus, weil sich die Airline angesichts der hohen Spritkosten bei günstigen Ölpreisen theoretisch mit Futures eindecken und so langfristig profitieren könnte. Am Ende überwogen aber auch bei der Kranich-Airline die Sorgen, das Papier war mit einem Abschlag von rund fünf Prozent kurz vor Handelsende quasi im "oberen Mittelfeld".
Wesentlich härter traf es Papiere der Deutschen Bank, die zu diesem Zeitpunkt über zehn Prozent nachließen. Das Geldhaus könnte ebenfalls die allgemeinen Auswirkungen der Corona-Krise zu spüren bekommen, zudem dürfte die mittlerweile sicher erwartete Zinssenkung der EZB das Kreditgeschäft weiter belasten.
Daimler, Covestro, BMW und Volkswagen waren ebenfalls mit Abschlägen von acht Prozent und mehr unter den größten Tagesverlierern. Papiere von Beiersdorf verloren bis kurz vor Handelsende "nur" rund 2,5 Prozent und hatten damit die geringsten Kursverluste zu verzeichnen, Aktien der Deutschen Börse waren direkt dahinter und ließen "nur" drei Prozent nach, angesichts aktuell deutlich erhöhter Umsätze im Aktienhandel.
Die europäische Gemeinschaftswährung sprang am Montagnachmittag auf den höchsten Stand seit Anfang letzten Jahres, was die deutsche Exportindustrie weiter belasten dürfte. Ein Euro kostete 1,1438 US-Dollar (+0,52 Prozent).
Foto: Frankfurter Wertpapierbörse, über dts Nachrichtenagentur