Der Privatbankenverband BdB drängt auf die zügige Entwicklung einer europäischen Digitalwährung. "Wir müssen in Europa das Tempo erhöhen", sagte BdB-Hauptgeschäftsführer Andreas Krautscheid dem "Handelsblatt".
Man müsse sich innerhalb den nächsten zwei Jahren auf die Rahmenbedingungen für die Schaffung einer Digitalwährung in Europa verständigen.
Facebook hatte mit den Plänen für seine Digitalwährung Libra für Aufsehen gesorgt. China startete in mehreren Städten Pilotprojekte mit einem digitalen Renminbi. Europa hinkt also bereits hinterher.
"Wenn wir jetzt nicht in die Puschen kommen, können wir bei digitalen Bezahlmodellen künftig nur noch auswählen, ob wir die amerikanische oder chinesische Variante wählen wollen", warnte Krautscheid. Der BdB fordert von der EU-Kommission und der Bundesregierung deshalb nun in einem 27-seitigen Positionspapier einen konkreten Fahrplan für die Einführung eines digitalen Euro.
Ein Grund für den Vorstoß des BdB sind die Rückmeldungen von großen deutschen Industrieunternehmen. "Die Konzerne haben eine klare Botschaft: `Wir brauchen den programmierbaren Euro`", so Krautscheid. "Nur so können sie im Rahmen von `Industrie 4.0` Zahlungen auf Blockchain-Basis auslösen."
Foto: Euromünze, über dts Nachrichtenagentur