Im ersten Quartal 2020 haben hierzulande so viele Privatanleger in Börsenpapiere investiert wie seit mehr als einer Dekade nicht mehr. Das zeigt eine Studie der ING Deutschland, über die die "Welt am Sonntag" berichtet.
Danach haben die Bundesbürger zwischen Januar und März für fast 14 Milliarden Euro Anteilsscheine börsennotierter Unternehmen erworben.
Damit floss rund doppelt so viel Geld in Aktien wie ein Jahr zuvor. In der restlichen Euro-Zone haben die Bürger im ersten Quartal unter dem Strich kein frisches Geld in Aktien investiert.
Manfred Weber von der Universität Mannheim spricht mit Blick auf das veränderte Anlageverhalten der Deutschen von einer "sensationellen" Entwicklung: "Da findet ein dramatisches Umdenken statt", sagte der Börsenprofessor der "Welt am Sonntag".
Insbesondere junge Leute würden im großen Stil Wertpapier-Sparpläne abschließen. "Wir sehen gerade eine Generation Sparplan heranwachsen." Die letzte Erhebung des Deutschen Aktieninstituts (DAI) hatte die Zahl der direkten Aktionäre 2019 auf 4,2 Millionen beziffert. Es war der niedrigste Stand seit 2014. Sämtliche Banken berichten 2020 aber von einem deutlich belebten Geschäft.
Foto: Frankfurter Wertpapierbörse, über dts Nachrichtenagentur