In Deutschland ist Strom - auch unter Berücksichtigung der Kaufkraft - teurer als in den meisten anderen Ländern der Welt. Das zeigt eine Analyse, die das Vergleichsportal Verivox mit Daten des Energiedienstes Global Petrol Prices durchgeführt hat und über die der "Spiegel" berichtet.
Höhere Vergleichspreise als hierzulande gibt es demnach fast nur in krisengeschüttelten Entwicklungsländern wie Sierra Leone, Burkina Faso oder Ruanda, in denen sich manche Einwohner überhaupt keine Elektrizität leisten können.
Das einzige Industrieland, in dem die Stromkosten höher sind als in Deutschland, ist Portugal. Unter den G20-Ländern ist die Bundesrepublik mit großem Abstand das Land mit der teuersten Elektrizität. Deutsche Verbraucher müssen in der Folge einen größeren Anteil ihres verfügbaren Einkommens für Strom aufwenden als Kunden in anderen wohlhabenden EU-Ländern.
Für den Jahresverbrauch eines Einpersonenhaushalts (1.500 Kilowattstunden) gehen laut Verivox rund 1,2 Prozent der durchschnittlichen Pro-Kopf-Wirtschaftsleistung drauf - mehr als doppelt so viel wie in Schweden oder den Niederlanden. Insgesamt haben sich die Strompreise in Deutschland seit der Jahrtausendwende mehr als verdoppelt. Grund für das Preishoch sind Steuern und Abgaben wie die Netzentgelte oder die EEG-Umlage. Sie machen mittlerweile rund zwei Drittel des Strompreises aus.
Foto: Strommast, über dts Nachrichtenagentur