Für den deutschen Mainstream ist die Wahl gelaufen und der Gewinner heißt angeblich Biden. Sollte dies so eintreten, dürfte das schwerwiegende Konsequenzen an den Finanzmärkten haben. - Tatsächlich aber ist alles noch offen.
Der positive Covid-19-Test von Donald Trump bestimmte die Diskussionen am Wochenende. Wir wollen hier aber nicht näher auf die Kommentare der Deutschen „Trump-Hasser-Medien“ eingehen, sondern den Blick nach vorne und auf die möglichen Auswirkungen auf die Märkte richten.
Auch wenn die Umfragen inzwischen Biden mit 10% vorne sehen, ist für uns die Wahl noch nicht gelaufen. Das US-Wahlsystem wird den meisten Umfragen nicht gerecht. Wir erinnern daran, dass auch Hillary Clinton bei der letzten Wahl mehr Stimmen hatte als Donald Trump, aber aufgrund der Tatsache, dass einzelne Bundesstaaten quasi ein höheres Gewicht haben, als wie wenn man einfach alle in
den USA abgegebenen Stimmen simpel aufaddieren würde, scheint für uns der Ausgang bei weitem noch nicht so klar, wie es die Umfragen suggerieren.
Auch wenn Wettquoten und Umfragen aktuell etwas ganz anderes aussagen. Entscheidend dürften unserer bescheidenen Einschätzung nach dieses Mal die Bundesstaaten Florida, Ohio, Michigan und Pennsylvania als sogenannte „Swing States“ werden. Gewinnt Trump dort, wird er - Vorhersagen hin oder her - sehr wahrscheinlich die Wahl erneut gewinnen. Ohne einen Sieg in Florida als vielleicht entscheidenden (da sehr Bevölkerungsreichen) Bundesstaat, dürfte es aber grundsätzlich für Trump eng werden.
Dass die Börsen kurzfristig Trump eher bevorzugen, dürfte klar sein.
Ein Präsident, der die größte Unternehmenssteuerreform der Geschichte durchgeboxt hat (laut Demokraten ein Wahlgeschenk für „Reiche“, obwohl gerade Kleinverdiener ebenfalls profitierten), zahlreiche US-Unternehmen zur Rückkehr und zu massiven Investitionen in die USA bewogen hat, die Arbeitslosigkeit (vor Corona) auf ein neues Rekordtief gebracht und zudem ein historisches, nie für möglich gehaltenes Friedensabkommen zwischen Israel und zahlreichen arabischen Staaten vermittelt hat, dürfte zumindest bei Firmenlenkern und Investoren eher vor einem Gegenkandidaten liegen, der bereits angekündigt hat, die Steuern wieder massiv zu erhöhen und der nach 47 Jahren in der Politik für den in den Augen vieler (Trump)-Wähler „Niedergang“ Amerikas und für Korruption steht.
Biden steht für Trump-Anhänger für das das korrupte „Clinton-Washington“ und den „Deep State“
Kurzum: Wie schon 2016 - als wir ebenfalls den Trump-Wahlsieg erahnten - sehen wir die Wahl noch lange nicht zu Gunsten von Biden gelaufen. Doch wenn Biden gewinnt, sollten sich die meisten Leute von der Illusion verabschieden, dass die USA jemals wieder zur Vor-Trump-Politik zurückkehren.
Trump hat die Weichen so stark in Richtung „America First“ herumgerissen, dass jeder Nachfolger diese Weichen unmöglich wieder umstellen kann, ohne in den Verdacht zu geraten, ein „Abhängiger Chinas“ zu sein. „America First“ wird auch unter Biden fortgeführt werden (müssen), auch wenn die Tonart womöglich wieder eine diplomatischere sein wird.
Mainstreammedien sollten nüchtern feststellen, dass Biden in den USA für die fanatischen Trump-Anhänger fast auf einer Stufe mit den verhassten Clintons steht, die als korrupteste Politiker, die je in US-Ämtern waren, gelten. Biden steht für die „alte Generation“, die schon seit 47 Jahren in Washington die Fäden zieht und den Ausverkauf der USA nach China mit zu verantworten haben.