Ökonomen warnen vor rasant wachsenden Pensionslasten durch Beamte von Bund und Ländern.
Das berichtet der "Spiegel" in seiner neuen Ausgabe. In den kommenden Jahren gingen "die geburtenstarken Jahrgänge in den Ruhestand, in der Folge werden die Pensionsausgaben kräftig steigen", warnen Experten des arbeitgebernahen Kölner Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) in einem Kurzbericht.
Die so entstehenden "Ausgabenzwänge" seien bislang "nur unzureichend in den Finanzplanungen berücksichtigt". Im Bund entspricht der Barwert der Zusagen - der aktuelle Wert künftiger Zahlungsverpflichtungen - schon heute einem Betrag von rund 10.000 Euro pro Einwohner. Innerhalb von nur zehn Jahren ist der Wert damit um 88 Prozent gestiegen.
Zum Teil noch deutlich höher sind die Verpflichtungen der Länder, die mit Lehrern und Polizisten die größten Beamtengruppen beschäftigen. In Berlin und Hamburg kommen so rund 20.000 Euro pro Einwohner hinzu.
Im Schnitt entsprechen die Pensionslasten einem Drittel der jährlichen Wirtschaftsleistung der Länder. Zusammengerechnet ergeben die Verpflichtungen von Bund und Ländern Ende 2019 rund zwei Billionen Euro für die kommenden 40 Jahre und damit rund 60 Prozent der jährlichen deutschen Wirtschaftsleistung.
Zwar hätten der Bund und viele Länder in der Vergangenheit Rücklagen gebildet und Fonds aufgelegt, heiß es in dem Bericht. Diese deckten aber nur einen kleinen Teil der tatsächlichen Verpflichtungen ab.
Foto: Senioren und Jugendliche, über dts Nachrichtenagentur