Die Opposition aus Linken, Grünen und FDP fordert, wie der SPIEGEL in seiner aktuellen Ausgabe berichtet, die Einsetzung eines Sonderermittlers, der die Kontakte des Wirecard-Konzerns zu Geheimdiensten etwa in Österreich und Russland untersuchen soll.
»Wir brauchen eine unabhängige Persönlichkeit mit umfassenden Ermittlungsbefugnissen«, sagt Fabio De Masi, Linken-Obmann im Wirecard-Untersuchungsausschuss. Sein FDP-Kollege Florian Toncar erinnert an die Kontakte von Wirecard-Vorstand Jan Marsalek zu ehemaligen Spitzenpolitikern und -beamten aus dem Sicherheitsapparat.
Ein Sonderermittler könne klären helfen, »ob deutsche Sicherheitsinteressen gefährdet wurden«. Der Grünen-Obmann Danyal Bayaz erhofft sich davon eine Entlastung der Abgeordneten im Untersuchungsausschuss. »Wir können uns dann auf die offensichtlichen Mängel der Aufsichtsbehörden und Versäumnisse der Bundesregierung konzentrieren.«
Einen Antrag haben die Oppositionspolitiker bereits gestellt, allerdings benötigen sie hierfür die Stimmen der Koalitionsvertreter. Im Ausschuss sollen erst Sachverständige gehört werden, ab Mitte November beginnen die Zeugenbefragungen. Eingeladen sind Kanzlerin Angela Merkel, Finanzminister Olaf Scholz, Ex-Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg und der inhaftierte Ex-Wirecard-Chef Markus Braun.