Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) spricht sich für die Zeit nach der Coronakrise für Steuererhöhungen für Besserverdiener aus.
"Ich glaube dass diejenigen, die sehr, sehr viel Geld verdienen, einen größeren Beitrag zur Finanzierung unseres Gemeinwesens leisten müssten. Da bin ich sehr von überzeugt, dass das gerecht ist", sagte er am Freitag der "Bild".
Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) hatte zuvor Steuererhöhungen ausgeschlossen. Darauf entgegnete Scholz: "Wir reden jetzt über dieses Jahr und über das nächste Jahr." Da würden viele Milliarden in die Wirtschaft gepumpt.
"Ich finde, dass die Frage ja gar nicht jetzt ansteht, sondern das, was uns miteinander bewegt, ist: Was machen wir, wenn es vorbei ist mit der Coronakrise? Wie geht`s also ab 2022 weiter, wenn wir hoffentlich durch sind?"
Dann, glaube er, könne man sagen: "Man braucht solide Finanzen - ein Gemeinwesen, das handlungsfähig ist, auch in der Krise. Und das geht nur mit einem fairen Steuersystem." Er finde es auch "ein bisschen unmoralisch", wenn gerade zig Milliarden gepumpt werden zur Stabilisierung von Arbeitsplätzen und Wirtschaft in die Unternehmen - über Kredite, über direkte Hilfe und Unterstützung, "und dann sagen einige, dass sie jetzt gewissermaßen
Probleme damit hätten und jetzt gerne gleich noch Steuersenkungen haben wollen für Spitzenverdiener". Das sei "irgendwie nicht der richtige Ton", so der SPD-Politiker.
Foto: Olaf Scholz, über dts Nachrichtenagentur