Völlig überraschend orderte die EU bis zu 300 Millionen Impfdosen von dem bisher kaum bekannten Unternehmen Biontech. Wert: 6 Milliarden Dollar - für einen Stoff, der nicht abschließend erforscht ist.
Die EU-Kommission hat den Rahmenvertrag mit den beiden Unternehmen Biontech und Pfizer über die Bereitstellung von bis zu 300 Millionen Dosen eines Corona-Impfstoffs gebilligt - für einen Stoff, der nicht abschließend erforscht ist. Ein Milliarden-Deal.
Das Unternehmen Biontech spielte bis vor einem halben Jahr überhaupt keine Rolle im Impfstoffgeschäft und hat auch bisher noch keinen einziges massentaugliches Vakzin hergestellt. Das soll sich mithilfe der EU jetzt drastisch ändern. Programmiert ist damit eine Milliarden-Geldflut für die junge Firma und Pfizer.
Zunächst gehe es um eine Order von 200 Millionen Dosen, teilte die Brüsseler Behörde am Mittwoch mit. Zudem gebe es die Option zur Lieferung von bis zu 100 Millionen weiteren Dosen, falls sich der Impfstoff als sicher und wirksam gegen Covid-19 erweist.
Es ist bereits der vierte Vertrag der EU mit einem Pharmaunternehmen über den Kauf von Corona-Impfstoffen. Laut EU-Kommission handelt es sich um den "bisher vielversprechendsten" Kandidaten.
EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen äußerte sich erfreut über das Zustandekommen des Vertrags. Sobald diese Impfstoffe autorisiert seien, werde man sie schnell einsetzen, kündigte die CDU-Politikerin an. Eine "nachhaltige Lösung der Pandemie" rücke somit näher.
Laut FAZ kostet eine Impfdosis rund 20 Dollar, macht also insgesamt 6 Milliarden Dollar.
Biontech selbst kündigte an, demnächst 1,3 Mrd. Dosen zur Verfügung zu stellen. Dies bedeutet Einnnahmen von 26 Mrd. Dollar.
Michael Mross kommentiert: