Der Verwaltungsratspräsident der Schweizer Großbank UBS, Axel Weber, fordert eine rasche Bankenunion.
Europäische Bankengruppen mit grenzüberschreitenden Aktivitäten sollten die Freiheit haben, "zu wählen, ob sie EU-weit unter dem neuen EU-Recht reguliert werden wollen, oder ob sie weiterhin dem bestehenden Flickenteppich national unterschiedlicher Regulierung unterliegen wollen", schreibt der frühere Bundesbankchef in einem Gastbeitrag für das "Handelsblatt" (Donnerstagausgabe).
Ein solcher "regulatorischer Paukenschlag" hin zu einer europäischen Bankenunion sei nötig, damit europäische Banken im Wettbewerb mit den Konkurrenten aus den USA bestehen könnten.
Weber schlägt vor, dass Banken, die dem neuen EU-Recht unterliegen, primär von der Europäischen Zentralbank beaufsichtigt werden sollen. Sie dürften nach seinem Vorschlag zudem "ihr gesamtes Spektrum an Bankdienstleistungen EU-weit anbieten, von Bankkonten über Zahlungsdienste bis hin zur Kreditvergabe und der Vermögensverwaltung".
Zudem schlägt er einen EU-IBAN-Code zur Erleichterung des Zahlungsverkehrs, einen europäischen Einlagensicherungsfonds und einheitlichen Konkursrahmen für Banken vor. Der UBS-Verwaltungsratspräsident warnte, "eine Fortführung der bisherigen schrittweisen Harmonisierung und Orientierung am Tempo der Sparkassen und Genossenschaftsbanken" könnte Jahrzehnte dauern und garantiere keinen Erfolg.
Wer sich wie die Sparkassen und Genossenschaftsbanken nicht dem EU-Recht unterordnen will, könne im bisherigen nationalen differenzierten Regulierungsrahmen verbleiben, so Webers Forderung.
Eine europäische Bankenunion sei für die gesamte EU von Vorteil: "Dies würde bedeutende Vorteile für Verbraucher, Unternehmen, Banken und die Wirtschaft als Ganzes bringen."
Foto: Schweizer Bank UBS, über dts Nachrichtenagentur