Der Mittelstandsbeauftragte der Bundesregierung, Thomas Bareiß (CDU), hat Verständnis für die Kritik aus der Wirtschaft an den Corona-Beschlüssen des Bund-Länder-Treffens geäußert.
Die Verlängerung des Lockdowns sei zwar vorherzusehen gewesen, "aber trotzdem ist es jetzt nach den konkreten Beschlüssen nochmals ein schwerer Schlag für die hauptbetroffenen Unternehmen und Beschäftigten", sagte Bareiß dem "Handelsblatt" (Freitagausgabe). Trotz aller bestehenden Bedenken liege es aber auch im Interesse der Wirtschaft, "dass wir nicht zu früh öffnen und damit einen Rückschlag riskieren", sagte Bareiß.
Das wäre sicher für alle das Schlechteste. "Jetzt müssen wir dafür sorgen, dass die Pandemie nicht zum Brandbeschleuniger für Strukturveränderungen wird", fügte der CDU-Politiker hinzu. Dies könne besonders für den mittelständisch geprägten Modeeinzelhandel zur Gefahr werden.
"Da müssen wir notfalls noch weiter gegensteuern." Bareiß begrüßte zugleich die Verständigung darauf, dass weitere Öffnungen durch die Länder erst erfolgen sollen, wenn eine Inzidenz von höchstens 35 erreicht sei. Mit dem Richtwert gebe es nun ein "klares und nachvollziehbares" Kriterium, an dem man sich orientieren könne. "Das schafft Verlässlichkeit und Planbarkeit."
Gut sei auch, dass jetzt diese Woche die Überbrückungshilfe III beantragt werden könne und innerhalb zwei Tage schnell Abschläge ausgezahlt würden. "Damit haben Unternehmen wieder Sicherheit und wir lassen sie nicht im Regen stehen", so Bareiß. "Ohne dieses klare Bekenntnis wäre es noch schwerer geworden."
Foto: Innenstadt von Emden mit geschlossenen Geschäften, über dts Nachrichtenagentur