Abgeordnete des Europäischen Parlaments warnen vor einer zu schnellen Aufnahme Bulgariens in den Euroraum. "Die Furcht vor dem Euro-Beitritt Bulgariens ist groß", sagte etwa der CSU-Abgeordnete Markus Ferber, Mitglied im Währungsausschuss des Europäischen Parlaments (EP), der "Welt am Sonntag". Bulgarien sei ein Musterschüler und habe hart dafür gearbeitet, dass es alle fünf Eintrittskriterien für den Euro erfülle - aber es sei auch das Land in der EU, welches mit "den größten sozialen Problemen" kämpfe.
"Alle Experten in Brüssel haben große Sorgen, dass Bulgarien zu schnell in Richtung Euro marschiert und mir geht es genauso." Schattenwirtschaft ist in Bulgarien verbreitet und viele junge Menschen verlassen das Land. Auch Sven Giegold, der die Grünen im Währungsausschuss des EP vertritt, warnt daher, dass die Euro-Zone sich mit Bulgarien ein erhebliches Risiko ins Haus holen könnte. Ihm machen vor allem Korruption und Geldwäsche Sorgen. "Bulgarien sollte dem Euro nicht beitreten, bevor das Land nicht mit der Finanzkriminalität aufgeräumt hat", so der Grünen-Politiker. "Bulgarien ist erst reif für den Euro, wenn alle Banken in dem Land, auch die kleineren, ordentlich beaufsichtigt werden."
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