Energiepreise weiter auf Rekordkurs. Regierung schläft und hält an EEG & Co. fest. Koalitionsverhandlungen mit anderen Themen. Die Bild titelt: "Strom, Gas und Sprit bald nur für Reiche bezahlbar".
Die Energiepreise eilen von Rekord zu Rekord. Aber die Regierung bleibt untätig. In den Koalitionsverhandlungen spielen derweil andere Themen eine Rolle. Zum Beispiel ob Cannabis legalisiert werden soll.
Die hohen Energiekosten betreffen nicht nur arme Haushalte, sie werden mehr und mehr auch zum Problem der Mittelschicht. Ökonomen warnen jetzt vor dauerhaft volatilen Preisen – Grund dafür ist auch die Energiewende. Doch an dieser wird nicht gerüttelt. Auch die CO2-Aufschläge bleiben. Doch es geht längst nicht nur noch um die Preise. Es geht auch um die Versorgungssicherheit. Der Winter wird zeigen, ob es zumindest zu Flächen-Blackouts kommt, nämlich dann wenn die Sonne nicht scheint und der Wind weg ist.
Zudem dürften durch die hohen Strompreise immer mehr Anbieter pleite gehen. Das führt zu zusätzlichen Komplikationen bei den Verbrauchern, die am Ende wahrscheinlich doppelt zahlen müssen. Vorausgezahlte Beträge bei privaten Stromanbietern sind nur sehr schwierig zurück zu bekommen. Der Kunde sitzt dann in der Stromfalle.
Während die deutsche Politik aktuell noch mit Farbenspielen beschäftigt ist und die Bürger rätseln, braut sich im Schatten dieser Diskussionen eine handfeste Krise zusammen. So droht der sprunghafte Anstieg der weltweiten Energiepreise – insbesondere für Erdgas – derzeit ganze Industrien und die Politik in vielen Ländern ins Wanken zu bringen und dürfte für Verbraucher im Winter vor allem eins werden: teuer.
Auch Autofahren wird zum Luxus. Die Spritpreise in Deutschland steigen immer weiter, die Fahrt zur Tankstelle wird zunehmend schmerzhaft für den Geldbeutel. Getrieben vom Ölpreis nähern sich die Preise rasant ihren Allzeithochs aus dem Jahr 2012 an. Wie der ADAC mitteilte, haben Diesel und Super E10 Neunjahreshochs erreicht. Für Super wurde sogar mancherorts über 2 Euro gezahlt. Nächstes Jahr wird dann auch noch die CO2-Steuer erhöht.
"Wenn die monatlichen Preissteigerungen so weitergehen sollten und zum 1. Januar 2022 auch noch die CO2-Steuer auf Kraftstoffe auf 30 Euro pro Tonne steigt, kann der Preis für Superkraftstoff im kommenden Jahr bei 2 Euro liegen", sagt Matthias Wucherer, Produktleiter des Vergleichsportals MEHR-TANKEN.
Gerhard Hillebrand, ADAC-Verkehrspräsident, appellierte an die zukünftigen Regierungsparteien. Sie sollten „jegliche Gedankenspiele über ein schnelleres Ansteigen des CO2-Preises unterlassen“. Aktuellen Planungen zufolge soll dieser bis 2025 sogar auf 55 Euro je Tonne angehoben werden.