Volkswagen: Wolfsburg droht schwächste Produktion seit 1958 / Betriebsratschefin: Keine Strategie erkennbar
Nach Recherchen der Wochenzeitung DIE ZEIT droht Volkswagen, im laufenden Jahr im Stammwerk in Wolfsburg so wenig Autos zu bauen wie zuletzt 1958. Nach drei Quartalen in diesem Jahr hatte das Werk gerade die Marke von 300.000 geknackt, erfuhr die ZEIT aus Unternehmenskreisen. „Es müsste schon ein Wunder geschehen, wenn wir das Vorjahresniveau bis Jahresende erreichen sollten“, sagt ein Insider. Volkswagen teilt zur aktuellen Produktion mit: Der Halbleiterengpass habe bislang zu einer hohen Anzahl von nicht-produzierten Fahrzeugen geführt.
Auf die Betriebsratsvorsitzende Daniela Cavallo wirkt das Topmanagement um Konzernchef Herbert Diess in der aktuellen Lage überfordert. Der ZEIT sagt sie: „Wir können aus der Unternehmensleitung noch keinen Plan erkennen, wie diese Krise gemanagt werden kann.“ Bereits im vergangenen Jahr baute VW in Wolfsburg erstmals seit über 60 Jahren weniger als eine halbe Million Autos. Noch Mitte 2018 war das Unternehmen in einer Pressemitteilung zuversichtlich, künftig etwa eine Million Fahrzeuge im Jahr zu bauen.