Der Finanzexperte Gerhard Schick fürchtet, dass an den internationalen Finanzmärkten in den nächsten Jahren ein "richtig übles Beben" droht. "Man weiß nur nicht, wann und was der Auslöser ist", sagte der Vorstand der Bürgerbewegung Finanzwende den Zeitungen der "Neuen Berliner Redaktionsgesellschaft". Der frühere Bundestagsabgeordnete der Grünen verwies darauf, dass es immer noch große strukturelle Probleme gebe.
Der Finanzmarkt wachse schneller als die Realwirtschaft. Für den kleinen Sparer sieht Schick kein sicheres Rezept, sich vor den Risiken zu schützen. "Angesichts der Niedrigzinsen ist es schwierig, sein Vermögen sicher in die Zukunft zu retten." Auch bei Betongold, also Immobilien, könnten die Preise in den Keller rutschen. Von Bitcoin und anderen Kryptowährungen hält er wenig: Da finanziere die Geldanlage nicht reale Investitionen, sondern setze nur auf steigende Preise. Kritisch sieht Schick den Koalitionsvertrag: Ihn habe enttäuscht, dass die Riester-Rente nicht abgeschafft und durch ein besseres Modell ersetzt werden solle. Die Banken dürften weiter gegen Provision beraten, und schädliche Geschäfte am Finanzmarkt würden nicht zurückgedrängt, etwa der Hochfrequenzhandel und der Eigenhandel der Banken. Da habe sich wohl die FDP durchgesetzt. Er befürchtet eine zu große Nähe von Finanzminister Christian Lindner (FDP) zur Finanzbranche: "Jetzt muss er zeigen, dass er ein Finanzminister für alle Bürger ist und nicht nur einer für den Finanzmarkt", so Schick.
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