Der Energiesektor ist fundamental unterbewertet und unverzichtbar. Derzeit aber gilt diese Aktiengrupppe bei zahlreichen institutionellen Anlegern als nicht investierbar – obwohl auch deren Kunden weder im Kalten sitzen, noch auf Mobilität oder Elektrizität verzichten möchten.
von Claus Vogt
Der Öl- und Erdgassektor spielt in der Weltwirtschaft weiterhin eine bedeutende Rolle und wird das auch in den kommenden Jahrzehnten tun. Daran gibt es trotz der vor allem in Deutschland lautstark in Szene gesetzten Klimaschutzpolitik keinen Zweifel. Alles andere würde zu dramatischen Wohlstandseinbußen bis hin zu weltweiten Hungersnöten führen.
Im Unterschied zu den sehr beliebten Unternehmen aus dem Bereich der alternativen Energien und dem neuerdings offiziell als „grün und nachhaltig“ klassifizierten Uransektor ist der klassische Energiesektor nicht nur bei den meisten Börsianern extrem unpopulär, sondern weit darüber hinaus. In Teilen der Bevölkerung der von Erdöl abhängigen Industrieländer und ihrer politischen Vertreter wird er mit Hinweis auf den Klimawandel geradezu gehasst.
Fundamental unterbewertet und unverzichtbar
In diesem hochemotionalen Umfeld ist das Führen eines rationalen Diskurses kaum möglich. Deshalb gilt der Energiesektor im Moment sogar bei zahlreichen (westlichen) institutionellen Anlegern als nicht investierbar – obwohl auch deren Kunden weder im Kalten oder Heißen sitzen, noch auf Mobilität oder Elektrizität verzichten möchten.
Doch darüber spricht man lieber nicht. Stattdessen werden „grüne“ Finanzprodukte angeboten, mit denen naive Anleger ihr Gewissen beruhigen können – solange sie nicht allzu sehr über den tatsächlichen Inhalt dieser Produkte und die Voraussetzungen ihres Wohlstands nachdenken.
Diesem vom Zeitgeist getriebenen Trend habe ich mich bereits Ende 2020 klar entgegengestellt und den Lesern meines Börsenbriefes Krisensicher Investieren ausdrücklich unterbewertete Aktien des Energiesektors zum Kauf empfohlen. Eine gute Wahl, da dieser Sektor in 2021 mit stattlichen Kursgewinnen glänzte. Und dieser Kursanstieg ist mit großer Wahrscheinlichkeit erst der Beginn einer langanhaltenden Hausse.
Viel zu geringe Investitionen
Als Reaktion auf die radikale Corona-Politik und den von ihr ausgelösten Absturz des Ölpreises hat die Ölindustrie ihre Investitionen im Jahr 2020 drastisch zurückgefahren. Seither verharren sie trotz der inzwischen stark gestiegenen Energiepreise auf einem sehr niedrigen Niveau. Diese völlig außergewöhnliche Entwicklung kann vor allem auf die Klimapolitik zurückgeführt werden, die für extreme Planungs- und Rechtsunsicherheit der Unternehmen des klassischen Energiesektors sorgt.
Derart geringe Investitionen bewirken eine schnelle Abnahme der Ölreserven und einen Rückgang der Produktion. Dieser Effekt führt zu hohen und weitersteigenden Energiepreisen – ein zusätzliches Argument für anhaltend hohe Inflationsraten. Auf diese Weise werden die längst wieder sprudelnden Gewinne der Ölmultis trotz sinkender Produktion weiter steigen.
Ölpreis pro Barrel in $, Monatschart, 2002 bis 2022
Der Ölpreis hat seinen langfristigen, 2008 begonnenen Abwärtstrend beendet. Stellen Sie sich auf weiter steigende Öl- und Energiepreise ein - Quelle: StockCharts.com
Verdienen Sie mit ausgewählten Energieaktien
Darüber hinaus kommt es zu einem gefährlichen Machtzuwachs der OPEC+ Länder, die dem Westen und seinen freiheitlichen Werten nicht unbedingt wohlgesonnen sind. Wie einst in den Ölkrisen der 1970er Jahre wird der Westen wieder zunehmend abhängig und erpressbar von der OPEC. Auch das spricht für einen anhaltenden Anstieg des Ölpreises.
Wenn Sie unter steigenden Energiepreisen und hohen Inflationsraten nicht leiden, sondern profitieren wollen, dann empfehle ich Ihnen auch jetzt wieder den Kauf ausgewählter Aktien des klassischen Energiesektors. Wer meine aktuellen Favoriten sind, lesen Sie in meinem Börsenbrief Krisensicher Investieren – jetzt 30 Tage kostenlos testen.