Ifo-Präsident Clemens Fuest warnt vor einem Wohlstandsverlust durch ein Ende der Globalisierung. "Die Lieferkettenprobleme in den letzten Jahren sollten kein Anlass für Deutschland sein, den internationalen Handel einzuschränken", sagte Fuest der "Welt am Sonntag". Deutschlands Wohlstand hänge auch in Zukunft von der Einbindung in die globale Arbeitsteilung ab.
Achim Truger, Mitglied des Sachverständigenrates zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung, hält dagegen zumindest eine Anpassung des deutschen Wirtschaftsmodells für unvermeidlich. "Ich glaube, nach den aktuellen Erfahrungen wird der Druck auf Änderungen am deutschen Wirtschaftsmodell groß sein: Es wird in Richtung weniger maßgeschneiderter Lieferketten gehen", sagte Truger der "Welt am Sonntag". Und weiter: "Auch könnten einige Unternehmen Teile der Produktion nach Deutschland oder in die EU zurückholen." Grundsätzlich müssten sicherheitspolitische Aspekte eine stärkere Rolle spielen. "Wichtige Rohstoffe müssen breiter verfügbar sein, die Abhängigkeit von einzelnen Ländern abgebaut werden", sagte Truger. Zuletzt kam es durch die Corona-Pandemie und den Ukraine-Krieg zu weltweiten Lieferunterbrechungen.
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