China und Saudi-Arabien sind in Gesprächen, Ölverkäufe in Zukunft in chinesischer Währung (Yuan) abzuwickeln. Das könnte den Dollar als Weltreservewährung in Frage stellen. Die Saudis liefern 25% ihres Öls nach China.
Laut einem neuen Bericht des Wall Street Journal befindet sich Saudi-Arabien in aktiven Gesprächen mit Peking, um seine Ölverkäufe nach China in chinesischen Renminbi (Yuan) abzuwickeln. Dieser Schritt würde die Dominanz des US-Dollars auf dem globalen Erdölmarkt brechen und eine weitere Verlagerung des weltweit größten Rohölexporteurs in Richtung Asien signalisieren.
Die Meldung wird zu einem Zeitpunkt veröffentlicht, an dem eine zehn Milliarden Dollar teure Raffinerie und ein Chemiekomplex von Saudi Aramco, dem größten Ölproduzenten der Welt, im Nordosten Chinas den letzten Schliff erhalten. Die Hinwendung Saudi-Arabiens zu China ist zum Teil eine natürliche Entwicklung, da China der größte Abnehmer saudischen Rohöls ist, mit steigender Tendenz. Aus Quellen des Wall Street Journal geht jedoch hervor, dass sich die Gespräche mit China über Öl bepreist in Yuan im vergangenen Jahr beschleunigt haben.
Die Quellen verweisen auf die Unzufriedenheit des Königreichs über die Versuche Washingtons, ein Abkommen mit Iran zu schließen, die fehlende Unterstützung Washingtons für die Intervention im jemenitischen Bürgerkrieg sowie den überstürzten Rückzug der USA aus Afghanistan. Dem Bericht zufolge sind die Saudis auch "zunehmend unzufrieden mit den jahrzehntelangen Sicherheitsverpflichtungen der USA zur Verteidigung des Königreichs".
China kauft mehr als 25 Prozent des Öls, das von Saudi-Arabien exportiert wird. Würden die Preise in Yuan festgelegt, stärkten diese Verkäufe das Ansehen der chinesischen Währung und brächten die chinesische Währung auf den Weg, eine Reservewährung im globalen Ölhandel zu werden.