Der Ifo-Geschäftsklimaindex ist im März deutlich gesunken, und das noch kräftiger als befürchtet. Der Index sank von nachträglich korrigierten 98,5 auf 90,8 Punkte, teilte das Ifo-Institut für Wirtschaftsforschung an der Ludwig-Maximilians-Universität München am Freitag mit. Experten hatten einen Rückgang auf nur etwa 94 Punkte erwartet.
"Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft ist eingebrochen", kommentierte das Institut. Der Rückgang sei sogar noch heftiger als bei Ausbruch der Coronakrise im März 2020. Die Firmen schätzten demnach auch ihre aktuelle Lage etwas schlechter ein, allerdings sank der entsprechende Index nur um vergleichsweise moderate 1,6 Punkte. Im Verarbeitenden Gewerbe ist der Index so stark gefallen wie noch nie. Dies gilt auch für die Erwartungen der Unternehmen. Diese schlugen von Optimismus in einen deutlichen Pessimismus um.
Außerdem bewerteten die Unternehmen ihren Geschäftsausblick nun als extrem unsicher. Auch die Einschätzungen zur aktuellen Lage verschlechterten sich. Auch im Dienstleistungssektor hat sich das Geschäftsklima merklich verschlechtert: Dies war auf einen deutlichen Rückgang der Erwartungen zurückzuführen. Insbesondere die Logistikbranche blickt mit großer Sorge auf die kommenden Monate. Die Unternehmen schätzten ihre aktuelle Lage hingegen nahezu unverändert ein. Im Handel ist der Geschäftsklimaindikator ebenfalls so stark eingebrochen wie nie zuvor. Die Einschätzungen zur aktuellen Lage blieben hingegen nahezu unverändert gut. Und schließlich hat sich auch im Bauhauptgewerbe das Geschäftsklima deutlich verschlechtert. "Auch das war durch deutlich pessimistischere Erwartungen getrieben", so das Ifo-Institut. "Jedoch ist weiterhin eine Mehrheit der Baufirmen zufrieden mit den laufenden Geschäften", hieß es.
Foto: Stahlproduktion, über dts Nachrichtenagentur