„Was bisher gar nicht im Fokus steht, ist eine Unterbrechung der Transitlieferungen durch die Ukraine oder durch kriegerische Beschädigungen der Pipeline. Dann würden wir vermutlich sehr schnell in eine Notfallsituation geraten“.
Der Energiekonzern Uniper warnt vor indirekten Folgen eines Ölembargos gegen Russland. „Sollte der Westen ein Ölembargo beschließen, ist nicht auszuschließen, dass die Russen mit einem Gaslieferstopp reagieren“, sagte der Vorstandsvorsitzende Klaus-Dieter Maubach der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (F.A.Z. Donnerstagsausgabe). Uniper ist der größte ausländische Kunde von Gazprom und wichtigster Importeur für Erdgas aus Russland. Maubach zeigte sich zuversichtlich, dass sich der Streit um die von Russland geforderte Bezahlung in Rubel beilegen lässt. „Ich habe keine Sorge, dass Deutschland als nächstes Land von der Belieferung abgeschnitten wird. Der Rubelumtausch jedenfalls bietet dafür keinen Anlass. Da war die Lage in Polen und Bulgarien völlig anders“, sagte er.
Uniper bereite sich grundsätzlich darauf vor, über die „Zwei-Konten-Lösung“ zu bezahlen. „Das heißt, wir zahlen weiterhin in Euro und es findet, orchestriert über die Gazprom-Bank, eine unmittelbare Konvertierung in Rubel statt. Dass die Russen dann sagen, wir hätten in Rubel bezahl, damit müssten wir dann leben. Das Verfahren ist intensiv mit der Bundesregierung besprochen“. Ob weiter Gas aus Russland fließt, werde an erster Stelle davon abhängen, wie es in der Ukraine weitergehe. „Jedes Handeln auf der westlichen Seite kann Reaktionen auslösen. Wir befinden uns in einer Wirkungskette von Aktion und Reaktion und müssen auf jedes Szenario vorbereitet sein“, sagte Maubach. „Was bisher gar nicht im Fokus steht, ist eine Unterbrechung der Transitlieferungen durch die Ukraine oder durch kriegerische Beschädigungen der Pipeline. Dann würden wir vermutlich sehr schnell in eine Notfallsituation geraten“.