Der Gasimporteur Uniper hat beim Bund einen Antrag auf Stabilisierungsmaßnahmen gestellt. Das teilte der Vorstandsvorsitzende des Energiekonzerns, Klaus-Dieter Maubach, am Freitag mit. Man habe "formal einen Antrag auf Stabilisierungsmaßnahmen gestellt", so Maubach.
Der Antrag erfolge "aus kapitalmarktrechtlichen Gründen". Zuletzt waren Gaslieferungen von russischer Seite erheblich gedrosselt worden. Die Maßnahmen zielten darauf ab, einen "täglichen Mittelabfluss im mittleren zweistelligen Millionenbereich" zu beenden, so Maubach. Für die Kunden kündigte er deutliche Preiserhöhungen an. "Die Situation lässt uns keine andere Wahl", so der Vorstandsvorsitzende. Zuletzt hatten die Grünen Bedenken an einer staatlichen Beteiligung an Uniper angemeldet: Uniper dürfe zwar nicht pleitegehen, sagte Anton Hofreiter, Vorsitzender des Europaausschusses im Bundestag dem "Spiegel". Aber der Bund solle im Falle eines Einstiegs seinen Einfluss geltend machen. "Wir sollten den deutschen Teil übernehmen, dann aber dafür sorgen, dass der Rest des Unternehmens mit den umstrittenen Geschäftsteilen verkauft wird", sagte der Grünen-Politiker. Der Konzern aus Düsseldorf ist auch Betreiber von Atomkraftwerken in Schweden und Gas- sowie Kohlekraftwerken in Russland.
Foto: Gas-Anschluss, über dts Nachrichtenagentur