Zahlreiche Schwimmbäder in Deutschland müssen ausgerechnet kurz vor den Sommerferien wegen der Energiekrise schließen. Die kommunalen Betreiber könnten die Energiekosten nicht mehr zahlen. In Halle (Saale) haben die Stadtwerke ein mit Gas beheiztes Hallenbad bereits Ende Juni geschlossen, in einer weiteren Schwimmhalle die Öffnungszeiten reduziert.
Allein in Baden-Württemberg sind nach Einschätzung der Kommunen 45 Bäder durch die Kostenerhöhungen im Zuge der Gas- und Ölpreiskrise von Schließung bedroht, berichtet das Magazin "Business Insider". Etwa 197 Hallenbäder gibt es insgesamt im Südwesten. Der Landtagsabgeordnete Gernot Gruber (SPD) sagte: "Es ist unsere Pflicht, dafür zu sorgen, dass unsere Kinder und Jugendlichen schwimmen können. Grundlage dafür sind offene Hallen- und Freibäder für den Schwimmunterricht der Schulen und Vereine." Auch die etwa 600 Wellnesshotels in Deutschland sehen zunehmend ihr Geschäftsmodell bedroht. Michael Altewischer, Geschäftsführer der Wellness-Hotels & Resorts in Deutschland, sagte "Business Insider", dass die Wellness-Dienstleistungen im Moment noch "vollkommen aufrechterhalten werden".
Manchmal schränkten einige Hotelbetreiber die Öffnungszeiten aber ein. Viele schließen den Saunabereich früher am Abend oder die Wassertemperatur im Pool werde leicht abgesenkt. "Die Hoteliers müssen die gestiegenen Energiekosten jetzt weitergeben an ihre Kunden und dementsprechend Preisanpassungen vornehmen", sagte Altewischer. Dennoch wirke sich die gedrückte Verbraucherstimmung noch nicht auf die Wellnesshotelbranche aus, den Häusern ginge es "einigermaßen gut". Man versuche allerorts jedes Sparpotenzial auszureizen und "Betriebsabläufe zu optimieren".
Foto: Schwimmbad, über dts Nachrichtenagentur