Bundestagsvizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt spricht sich für eine Vermögensabgabe in Deutschland aus. "Es ist wichtig, dass wir zu einer spürbaren Umverteilung der Härten kommen", sagte die Grünen-Politikerin den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Dienstagsausgaben). "Eine Vermögensabgabe, die in dieser Zeit multipler Krise einmalig eingeführt wird, kann ein wirksamer erster Schritt sein."
Göring-Eckardt forderte diesbezüglich von Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) eine "offene Debatte ohne ideologische Bremsen". Wenn die Kluft zwischen Arm und Reich zu groß werde, "reißen Krater der Ungerechtigkeit unsere Gesellschaften auf", mahnte die Bundestagsvizepräsidentin. Dem müsse man auch in Deutschland entgegenwirken. "Gesellschaftlichen Frieden sichern wir auch, indem alle so mithelfen, wie sie können. Menschen mit sehr hohen Vermögen können und müssen angesichts der multiplen Krisenfolgen mehr abgeben", so Göring-Eckardt. Die Entwicklungsorganisation Oxfam hatte am Montag einen Bericht veröffentlicht, wonach die Schere zwischen Arm und Reich global weiter auseinandergegangen sei. Demnach habe das reichste Prozent der Weltbevölkerung seit 2020 rund zwei Drittel des globalen Vermögenszuwachses kassiert.
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