Twitter-Files zeigen: Regierungen und Pharmakonzerne haben aktiv versucht, kritische Stimmen zur Corona-Politik auszuschalten. Sogar das "Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik" (BSI) mischte mit – in Sachen Biontech.
Zusammenfassung eines WELT-Artikels „Könnten Sie uns helfen, unseren Biontech-Twitter-Account für zwei Tage zu verstecken?“ (Bezahl)
Die „Twitter Files“ sind Veröffentlichungen der internen Kommunikation von Unternehmens-Mitarbeitern, die vom neuen CEO Elon Musk freigegeben wurden. Die Inhalte werden seit Dezember 2022 fortlaufend durch ausgewählte Journalisten offengelegt.
Die Dokumente zeichnen das Bild korrumpierter und überforderter „Content-Moderatoren“, die im Herzen von Twitter unerwünschte Meinungen aussortieren. Die „Files“ zeigen auf, dass die marktrelevantesten Social-Media-Unternehmen wie Meta, Alphabet, Microsoft und Twitter auf Druck von Regierungen und Unternehmen wie Pfizer starken Einfluss auf den Diskurs rund um Covid-19 hatten.
So wurden beispielsweise Tweets von Martin Kulldorf, Epidemiologe der Harvard Medical School, als „misleading“, also irreführend bezeichnet. Kulldorf hatte die Position vertreten, dass Impfungen vor allem für ältere Angehörige der Hochrisikogruppen und deren Pfleger sinnvoll wären, weniger für Menschen, die bereits eine Corona-Infektion durchlaufen haben, oder Kinder. Doch ist ein Tweet einmal als „misleading“ gekennzeichnet, kann man ihn weder kommentieren noch teilen oder liken.
Für den Diskurs nicht weniger relevante Akteure wie der mittlerweile verstorbene Arzt Vladimir Zelenko oder der Virologe und mRNA-Forscher Robert Malone wurden ebenfalls von diversen Social-Media-Plattformen ausgeschlossen. Zelenko war bekannt für seine frühen Studien über Corona und die Behandlung durch Hydroxychloroquin, ein Medikament, das überwiegend gegen Malaria eingesetzt wird. Laut Israel National News“ wurde er von Twitter für einen Tweet, der die Impfnotwendigkeit für Kinder infrage stellte, verbannt. Grund für Malones Sperrung war das Teilen eines Videos, welches das allgemeine Forschungsdesign der Pfizer-Impfstoff-Studien als unzureichend darstellte.
Biontech und das BSI
Am 12. Dezember 2020 schrieb eine Biontech-Sprecherin eine Email an eine Twitter-Mitarbeiterin, in der sie das Unternehmen bat, den Biontech-Account für die Dauer von zwei Tagen zu „verstecken“ und das Unternehmen so vor kritischen Kommentaren der Twitter-Nutzer zu schützen: „Das BSI hat am Freitagabend, 11.12.2020 einen Hinweis über eine Online-Kampagne gegen Impfstoffhersteller erhalten“, schrieb sie.
„Für Montag, 14.12.2020 rufen Aktivisten im Namen einer ‚gerechten’ COVID-19 Impfstoffverteilung zu Online-Kampagnen auf. Im Rahmen der Online-Kampagnen wird etwa dazu aufgerufen, BioNTech und unsere Geschäftsführer über soziale Medien zu kontaktieren. Könnten Sie uns helfen, unseren BioNTech Twitter Account am Sonntag für zwei Tage zu‚ verstecken‘, sodass Kommentare nicht mehr möglich sind?“ Ob Twitter diesem Wunsch auch entsprochen hat, geht nicht aus den Dokumenten hervor.