Mit dem Einfrieren russischer Devisenreserven, der Abkoppelung russischer Unternehmen von SWIFT und der Beschlagnahme russischer Privatvermögen werden Zweifel am Dollar-basierten Weltwährungssystem erheblich verstärkt.
von Claus Vogt
Durch den Aufstieg Chinas wird die geopolitische und ökonomische Vormachtstellung der USA, die nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion unangefochten war, zunehmend in Frage gestellt. Mit dem Einfrieren russischer Devisenreserven, der Abkoppelung russischer Unternehmen von SWIFT, dem Abwicklungssystem grenzüberschreitender Zahlungen, und der Beschlagnahme russischer Privatvermögen wurden die Zweifel am Dollar-basierten Weltwährungssystem in großen Teilen der Welt erheblich verstärkt.
Schon in der April 2022-Ausgabe unseres Börsenbriefes Krisensicher Investieren haben Roland Leuschel und ich diese Entwicklung vorhergesagt, also kurz nach der Verhängung der ersten Russlandsanktionen. Inzwischen wird dieses durchaus wichtige Thema auch in den Medien diskutiert, und in den etwas schrilleren Publikationen wird bereits der Niedergang des Dollars verkündet.
Bedingungen, die eine Weltreservewährung erfüllen muss
Ich teile diese Untergangsphantasien nicht. Bei nüchterner Betrachtung der Situation muss man nämlich zu dem Ergebnis kommen, dass trotz dieser Entwicklungen keine akute Gefahr für den Dollar und das auf ihm basierende Währungssystem besteht.
In der aktuellen Ausgabe meines Börsenbriefes Krisensicher Investieren habe ich ausgeführt, welche Bedingungen eine Währung erfüllen muss, um zu einer Weltreservewährung aufzusteigen. Zurzeit existiert keine Währung – weder der Yuan noch der Euro – die die notwendigen Voraussetzungen für eine Ablösung des Dollars erfüllt. Das kann und wird sich in Zukunft natürlich ändern. Die Voraussetzungen dafür zu schaffen, ist jedoch keine leichte Aufgabe, die auf die Schnelle zu bewerkstelligen wäre.
Wider das staatliche Geldmonopol
Um Missverständnissen vorzubeugen: Ich bin ein ausgesprochener Gegner des staatlichen Geldmonopols, ganz gleich von welchen Ländern es beherrscht wird. Schließlich ist die gemeinsame Geschichte des Geldes und des Staates eine Aneinanderreihung von Lügen, Betrug, Staatsbankrotten und Inflationen.
Ich bin aber Realist genug, um eine Abschaffung dieses Staatsmonopols für geradezu unmöglich zu halten. Ich halte es sogar für nahezu ausgeschlossen, dass sich die Regierungen dieser Welt wenigstens auf eine Rückkehr des Goldstandards einigen könnten. Schließlich wollen sie alle weiter Schulden machen und Krisen mit dem Einsatz der Gelddruckmaschine begegnen. Kein Politiker dieser Welt möchte sich dem disziplinierenden Mechanismus des Goldstandards unterwerfen.
Gut für Gold
Für Gold sind das alles gute Nachrichten. Erstens wird die unseriöse Geld- und Schuldenpolitik der vergangenen Jahre weitergehen. In den USA hat die von mir prognostizierte Rezession bereits begonnen, das zeigen meine Modelle inzwischen, und die Bankenkrise wird sich weiter zuspitzen. Vor diesem Hintergrund wird es nicht allzu lange dauern, bis der Ruf nach neuen Rettungsprogrammen der Regierungen und ihrer Zentralbanken laut wird. Dann wird man die Inflation ganz schnell wieder als das kleinere Übel in Kauf nehmen.
Zweitens zwingen die drakonischen Russlandsanktionen Politiker und Zentralbanker dazu, ihre Währungsreserven zu diversifizieren und vor dem Zugriff der US-Regierung in Sicherheit zu bringen. Deshalb haben die Goldkäufe zahlreicher nicht-westlicher Zentralbanken bereits deutlich zugenommen und werden das auch weiterhin tun.
Gold für Anleger wichtiger denn je
Schützen auch Sie ihr Vermögen mit Gold – und vermehren Sie es mit Minenaktien. Dass Gold seit über 20 Jahren sogar besser abgeschnitten hat als der DAX, habe ich vorige Woche schon betont. Meine Analysen kommen zu dem Ergebnis, dass das auch in den kommenden Jahren so sein wird.
Warum Roland Leuschel und ich zu diesem Ergebnis kommen, lesen Sie in unserem Börsenbrief Krisensicher Investieren. Informieren Sie sich auf höchstem Niveau mit meinem Börsenbrief Krisensicher Investieren – jetzt 30 Tage kostenlos.