Schlechter Start an den Westbörsen, guter Start bei vielen Osteuropa-Börsen. Kasachstan Top-Performer. Alte Börsenregeln prognostizieren ein schlechtes Jahr. Auch die geopolitische Lage verheißt nichts Gutes.
von Andreas Männicke
Nach der Champagnerlaune zum Jahresende folgte die Katerstimmung bei den meisten Weltbörsen zum Jahresbeginn. Eine altbekannte Börsenregel besagt, dass wenn die erste Handelswoche im Minus landet, der Index auch am Jahresende im Minus ist. Wenn dem so sein sollte, steht den meisten Westbörsen ein schlechtes Börsenjahr bevor. Dagegen schlossen die Indices von einigen Börsen aus Osteuropa, die schon im letzten Jahr outperformen konnten, schon wieder im Plus wie die Börsen aus Ungarn, Tschechien, Kroatien, Rumänien, Bosnien und vor allem aus Kasachstan.
Osteuropa-Börsen können schon wieder outperformen
Die Börsen aus Osteuropa konnten schon im letzten Jahr durch eine klare Outperformance überzeugen. Der CECE-Index mit Ungarn, Polen und Tschechien im Boot erreichte in 2023 ein Plus von 35 Prozent und der SETX-Index für Aktien aus Südosteuropa und der Balkan-Region erreichte ein Plus von fast 30 Prozent. Am besten performte im letzten Jahr die Budapester Börse mit einem Plus von 45 Prozent beim HTX-Index.
Der HTX-Index stieg aber auch in der ersten Handelswoche schon wieder um 2,77 Prozent auf 5204 Indexpunkte. während der DAX40-Index mit 1,04 Prozent im Minus schloss bei 16.594 Indexpunkten. Noch besser schnitt aber der KTX-Index für Aktien aus Kasachstan mit einem Plus von 4,04 Prozent auf 745 Indexpunkte ab. Der KTX-Index überzeugte schon im letzten Jahr mit einem Plus von 32 Prozent in Euro.
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2024 wird das Jahr der großen politischen und geopolitischen Herausforderungen
Die erste Handelswoche hat an den Westbörsen schon signalisiert, dass dieses Jahr ein sehr schwieriges Börsenjahr sein wird. Es wird von geld-, geopolitischen und reinen politischen Ereignissen wie Wahlen geprägt sein. Nachdem die Inflationsraten im Dezember schon wieder etwas ansteigen, stiegen zum Jahresbeginn auch die Renditen der US-Staatsanleihen wieder an, wobei die Renditen bei 10-jährigen US-Staatsanleihen schon wieder über 4 Prozent betragen, was die Wall Street zu Jahresbeginn belastete.
Die US-Arbeitsmarktdaten waren aber wiederum sehr robust und auch die Auftragseingänge im Dezember zufriedenstellend. Im Februar muss aber wieder der US-Haushalt beschlossen werden. Die Zinslast verdoppelte sich im letzten Jahr schon auf 700 Mrd. USD. Im Februar wird von Obersten Gerichtshof in den USA auch entschieden, ob Donald Trump über zu den Vorwahlen zugelassen wird. 2 Bundesstaaten haben dies bereits abgelehnt. Falls er nicht zugelassen wird, könnte es zu Unruhen in den USA kommen.
Bekommen wir nun „Weimarer Verhältnisse“ in Deutschland
Aber auch in Deutschland wird über die Schuldenbremse weiterhin gestritten, aber auch über die Maßnahmen zum Stopfen des Lochs von 60 Mrd. Euro. Man muss abwarten, was der Generalstreik am 8. Januar bewirken wird. Alle Parteien der Koalition sind in einem Stimmungstief. In diesem Jahr finden 4 Bundestagswahlen statt, wo es einen weiteren Rechtsrutsch geben wird. Die sogenannten Volksparteien werden immer schwächer und die Spaltungsprozesse immer größer. Die Protestwähler werden immer zahlreicher. Im Sommer sind dann Europawahlen, wo die Wagenknecht-Partei und die neue Partei der Werte-Union antreten wird. Dies wird der CDU/CSU Stimmen kosten, aber auch der SPD. Wir bekommen anscheinend dann immer mehr italienische Verhältnisse, wenn nicht sogar „Weimarer Verhältnisse“ und wir wissen alle, wie das endete.
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