In jüngster Zeit gab es in der deutschen Finanzwelt eine kleine Überraschung. Die Anleger sind den sechsten Monat in Folge zuversichtlicher als erwartet. Und warum?
Nun, sie glauben, dass die Europäische Zentralbank (EZB) die Kreditaufnahme bald erleichtern könnte. Das könnte der deutschen Wirtschaft wirklich helfen, wieder auf die Beine zu kommen, nachdem sie Ende letzten Jahres etwas geschrumpft ist.
Wie haben sich die Wirtschaftsaussichten in Deutschland in letzter Zeit verändert?
Hier ist eine kurze Zusammenfassung: Der Erwartungsindex des ZEW-Instituts, ein wichtiger Indikator für die Marktstimmung, stieg im Januar auf 15,2 von 12,8 im Vormonat. Dieser Anstieg hebt hervor, dass die Investoren im Januar optimistischer waren als im Dezember, was eine positive Veränderung in der Marktstimmung widerspiegelt. Diese Verbesserung war etwas unerwartet, da viele Finanzexperten eher mit einem Rückgang der Stimmung als mit einer Verbesserung gerechnet hatten
Der Leiter des ZEW, Achim Wambach, erwähnte, dass mehr als die Hälfte der befragten Anleger davon ausgeht, dass die EZB die Zinsen in der ersten Jahreshälfte senken wird. Und das, obwohl die Preise im Dezember ein wenig gestiegen sind.
Was bedeutet das alles für Deutschland? Es ist ein Zeichen, dass es wieder aufwärts gehen könnte, wenn auch nur ein bisschen. Das letzte Jahr war hart - es war das erste Mal seit der Pandemie, dass die Wirtschaft tatsächlich rückläufig war. Das verarbeitende Gewerbe kämpft immer noch mit Energieproblemen und einer unzureichenden Nachfrage aus aller Welt.
Die EZB, die darüber entscheidet, wie viel die Kreditaufnahme kostet, hat auf ihren letzten Sitzungen die Preise konstant gehalten. Auch wenn es Gerüchte gibt, dass sie die Kreditaufnahme bereits im April verbilligen könnte, halten die meisten dies eher für Mitte des Jahres für wahrscheinlich.
Wie lauten die Prognosen für das BIP-Wachstum in Deutschland in der nahen Zukunft?
Im Großen und Ganzen dürfte die deutsche Wirtschaft in diesem Jahr nur geringfügig wachsen - um etwa 0,4 %. Einige große Banken wie die Deutsche Bank und die Commerzbank sind jedoch der Meinung, dass die Wirtschaft wie im letzten Jahr sogar noch etwas schrumpfen könnte.
Das Macroeconomic Policy Institute zeigt sich vorsichtig optimistisch. Die Wahrscheinlichkeit, dass sich die Konjunktur in den nächsten Monaten verschlechtert, sei jetzt etwas geringer, aber man müsse trotzdem aufpassen. Der BDI, eine Gruppe, die die deutsche Industrie vertritt, ist besorgt, dass Deutschland in mancher Hinsicht ins Hintertreffen gerät.
Hinzu kommen noch einige Streiks und Proteste. Zum Beispiel streiken die Eisenbahner, und die Landwirte sind verärgert über den Verlust von staatlichen Geldern. Das alles kommt nach einer großen Entscheidung in Berlin, die Geldverwendung zu ändern, was ein ziemlicher Schock war.
Kenneth Rogoff, der früher ein hohes Tier beim Internationalen Währungsfonds war und heute in Harvard lehrt, ist sich nicht ganz sicher, wie gut die deutsche Regierung mit diesen Herausforderungen umgeht. Er erinnerte an die frühen 2000er Jahre, als es Deutschland nicht so gut ging, dann einige Veränderungen vorgenommen wurden, die geholfen haben, aber jetzt scheint es, als würde es wieder in alte Muster zurückfallen. Er glaubt, dass Deutschland das Zeug dazu hat, die Dinge zu ändern, ist aber nicht davon überzeugt, dass dies mit der derzeitigen Führung gelingen wird.
Endgültige Schlussfolgerung
Nun, für Deutschland ist die Lage im Moment etwas gemischt. Auf der einen Seite ist es eine gute Nachricht, dass die Investoren optimistischer sind. Sie setzen darauf, dass die Europäische Zentralbank die Zinssätze senken könnte, und das könnte der Wirtschaft einen dringend benötigten Schub geben.
Die Herausforderungen können jedoch nicht ignoriert werden. Die deutsche Wirtschaft steht immer noch auf wackligen Beinen. Das verarbeitende Gewerbe hat zu kämpfen, und es besteht immer noch die Möglichkeit, dass die Dinge schlechter werden, bevor sie besser werden. Und die ganze Situation mit Streiks und Protesten ist definitiv nicht hilfreich.
Experten wie Kenneth Rogoff haben ein wachsames Auge. Sie glauben, dass Deutschland das Potenzial hat, die Dinge zu ändern, aber sie sind sich über den Ansatz der derzeitigen Regierung nicht ganz sicher. Es ist, als ob Deutschland das Erfolgsrezept kennt, aber vielleicht zögert, es anzuwenden.
Letzten Endes heißt es abwarten und Tee trinken. Wird die mögliche Zinssenkung der EZB ihre Wirkung zeigen? Wird die Regierung einen Weg finden, diese schwierigen Zeiten zu meistern? Das wird nur die Zeit zeigen. Im Moment geht es darum, hoffnungsvoll, aber realistisch zu bleiben. Deutschland hat schon einmal harte Zeiten durchgemacht und sich wieder erholt.