Der neue Chef von Burger King Deutschland, Jörg Ehmer, hat sich in Dokumentationsfilmen von »Team Wallraff«, die vergangenes Jahr Missstände in Filialen der Kette zeigten, über seinen neuen Arbeitgeber vorab informiert.
»Klar«, sagte Ehmer auf eine entsprechende Frage des SPIEGEL.
Ehmer sagte im Interview mit dem SPIEGEL, dass er aus den Filmen geschlossen habe, »dass offensichtlich in der Vergangenheit einiges schiefgelaufen ist«. Inzwischen habe Burger King »viel getan, unter anderem das digitale Trainingssystem ausgebaut und das Trainingspersonal aufgestockt, um Fehler zu vermeiden«.
Mit den Franchisenehmern will der neue Chef nun in den Dialog gehen. »Ich erlebe sehr, sehr viele Franchisenehmer, die einen wirklich guten Job machen«, sagte Ehmer. Aber: »Wenn sich einer nachweisbar immer wieder nicht systemkonform verhält, werden wir uns trennen.«
Tatsächlich gab es laut Ehmer »selbst in meiner kurzen Zeit schon einen Fall, dem ich persönlich nachgegangen bin, um etwas zu reparieren«. In dem Fall, den Ehmer im Interview ausführlicher schildert, ging es um unpünktliche Gehaltszahlungen eines Franchisenehmers.
Die Fokussierung auf Veganer hat Burger King gelockert und spricht inzwischen nur noch von pflanzenbasierten Produkten. »Wir mischen uns nicht in die Diskussion ein, was der Einzelne für sich als vegetarisch, vegan, rein vegan oder was auch immer versteht«, sagt Ehmer. »Ich möchte mich auch mit niemandem darüber streiten, ob das Produkt auf dem gleichen Grill liegen darf wie ein Fleischprodukt. Um das zu vermeiden, müssten wir einen zweiten Grill aufstellen. Das wäre sehr viel Aufwand für zwei Prozent Veganer.«
Der promovierte Jurist Jörg Ehmer, 57, hat in verschiedenen Branchen Führungsaufgaben übernommen. Bevor er im Dezember Geschäftsführer bei Burger King Deutschland wurde, war er fast neun Jahre lang Vorstand bei Apollo Optik.