Im ersten Quartal 2024 haben 5209 Unternehmen offiziell Insolvenz angemeldet. Das sind fast 27 % mehr als im Vorjahresmonat. Die „Dunkelziffer“ ist jedoch höher. Auch im Mai steigen die Zahlen drastisch. Außerdem: Mehr Privatinsolvenzen.
Insolvenzzahlen Mai
Die Zahl der beantragten Regelinsolvenzen in Deutschland ist nach vorläufigen Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) im Mai 2024 um 25,9 % gegenüber dem Vorjahresmonat gestiegen. Im April 2024 hatte sie um 28,5 % gegenüber April 2023 zugenommen. Seit Juni 2023 sind damit durchgängig zweistellige Zuwachsraten im Vorjahresvergleich zu beobachten.
Bei den Ergebnissen ist zu berücksichtigen, dass die Anträge erst nach der ersten Entscheidung des Insolvenzgerichts in die Statistik einfließen. Der tatsächliche Zeitpunkt des Insolvenzantrags liegt in vielen Fällen annähernd drei Monate davor. Die Insolvenzstatistik bildet nur Geschäftsaufgaben ab, die im Zuge eines Insolvenzverfahrens ablaufen, nicht jedoch solche aus anderen Gründen beziehungsweise vor Eintritt akuter Zahlungsschwierigkeiten.
Quartalszahlen
Im 1. Quartal 2024 meldeten die Amtsgerichte nach endgültigen Ergebnissen 5 209 beantragte Unternehmensinsolvenzen. Das heißt: Im Jahr 2023 ging alle 30 Minuten ein deutsches Unternehmen insolvent. Nicht dabei in dieser Statistik sind die Unternehmensschließungen oder Unternehmensaufgaben aus anderen Gründen.
Die Zahl der "normalen Insolvenzen" lag 1. Quartal 2024 26,5 % höher als im 1. Quartal 2023, und 11,2 % mehr als im 1. Quartal 2020 (4 683 beantragte Unternehmensinsolvenzen), dem entsprechenden Vergleichsquartal vor dem von Sonderregelungen und niedrigen Insolvenzzahlen geprägten Zeitraum der Corona-Krise.
Die Forderungen der Gläubiger aus den im 1. Quartal 2024 gemeldeten Unternehmensinsolvenzen bezifferten die Amtsgerichte auf rund 11,3 Milliarden Euro. Im 1. Quartal 2023 hatten die Forderungen bei rund 6,7 Milliarden Euro gelegen.
Auch mehr Privatinsolvenzen
Im 1. Quartal 2024 gab es 17 478 Verbraucherinsolvenzen. Damit stieg die Zahl der Verbraucherinsolvenzen um 4,8 % gegenüber dem 1. Quartal 2023.
Quelle: https://www.destatis.de
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