Die Autoindustrie am Standort Deutschland wird mittelfristig schrumpfen. Das geht aus einer Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) hervor, die dem Handelsblatt vorliegt.
Demnach droht eine Entwicklung wie in Italien und Frankreich, wo die Fahrzeugproduktion bereits in den vergangenen zwei Jahrzehnten stark gesunken ist. Die deutsche Autobranche werde „ihre Rolle als industrielle Wachstumslokomotive kaum mehr wahrnehmen können“, heißt es in der IW-Studie. Aktuell trägt der Sektor inklusive der Zulieferer demnach rund acht Prozent zur deutschen Wirtschaftsleistung bei.
Die globale Autobranche hat sich der IW-Studie zufolge verlagert. Sowohl Produktion als auch Nachfrage hätten ihren Schwerpunkt inzwischen in Asien. Deutschland habe lange Zeit von zwei Vorteilen profitiert – dem Absatzmarkt China und der Premium-Strategie. Beide stünden nun unter Druck durch die chinesischen Hersteller. Der Autohersteller BYD und der Batteriehersteller CATL seien die neuen Technologieführer im Markt.
Deutschlands Autohersteller leben traditionell vom Export. Die hierzulande gebauten E-Autos fänden aber kaum Absatz in China, heißt es in der IW-Studie. Angesichts der Bedeutung des chinesischen Marktes sei dies eine „sehr bedenkliche Entwicklung“.