Beim Kampf um eine neue Weltordnung wird es um Rohstoffe gehen. Nicht ohne Grund will daher Trump Grönland aufkaufen und verlangt von der Ukraine die Rückzahlung der Milliardenkredite in Form von Lieferung von Seltenen Erden.
Von Andreas Männicke
Der neue US-Präsident Donald Trump erhöhte die Zölle gegen China um 10 %. China reagierte sofort und erhöhte die Zölle gegen die USA um 15%. Zudem wurden jetzt die Zölle für Stahl und Aluminium für alle Länder um 25 % erhöht. Ist das der Beginn eines neuen Handelskrieges USA/China? Wenn Trump es auf die Spitze treibt, kann aus einem Handelskrieg sogar ein Taiwan-Krieg in diesem Jahr werden. Der chinesische Präsident Xi hat die USA schon öfters gewarnt, dass sich die USA nicht in die inneren Angelegenheiten China einmischen sollen und Xi betrachtet Taiwan als zu China zugehörig und damit um „innere Angelegenheiten“.
Wenn Xi das machen wird, was er auch schon lange angedroht hat, nämlich Taiwan unter eigene Regie zu stellen, könnte die ein „black swan“ (Schwarzer Schwan) an den globalen Finanzmärkten werden, da damit die gesamte westlichen IT- und KI-Welt, die jetzt noch auf Wolke 7 schwebt, quasi über Nacht zerstört werden.
Bei dem Kampf um eine neue Weltordnung wird es aber auch um den Kampf um Rohstoffe gehen, der schon lange entbrannt ist. Nicht ohne Grund will daher Trump Grönland aufkaufen und verlangt von der Ukraine die Rückzahlung der Milliardenkredite in Form von der Lieferung von Seltenen Erden. Die BRICS-Länder haben in der Summe wesentlich mehr Rohstoffe als der Westen und sie sitzen damit langfristig auch am längeren Hebel. Am 7. Januar ist nun Indonesien den BRICS offiziell beigetreten und Nigeria wurde am 17. Januar Partnerstaat der BRICS, aber noch kein Vollmitglied. Indonesien ist einer der größten Nickelproduzenten der Welt und das viert bevölkerungsreichste Land der Welt.
Über 90 % der Seltenen Erden kommen aus den BRICS-Ländern. Es kann gut sein, dass Rohstoffe gerade bei Handelskriegen und erst recht bei richtigen Kriegen temporär ein Engpassfaktor werden. Dies könnte die Preise in die Höhe treiben wie 2022 beim Ukrainekrieg, wo temporär die Preise für Gas, Nickel und Palladium in die Höhe schossen. Dies kann dieses Jahr wieder passieren, falls es einen Iran- oder Taiwan-Krieg geben sollte. Gold jagt schon jetzt von einem Allzeit-Hoch zum nächsten. Anleger können das Ausnutzen mit den Rohstoff-ETC der BNP Paribas Näheres dazu siehe unter: https://bnpp.lk/ETC
Wird aus einem Handelskrieg ein Währungskrieg?
Aus einem Handelskrieg kann aber auch ein Währungskrieg werden. Der Yuan dürfte weiter abgewertet werden und viele Emerging Market Währungen auch wie schon geschehen beim mexikanischen Peso und brasilianischen Real. Es ist nun die große Frage, ob es den BRICS tatsächlich gelingt, eine eigene BRICS-Währung im Umlauf zu bringen und sein es nur als Verrechnungseinheit. Dies wird problematisch, da es sich größtenteils um nicht konvertierbare Währungen handelt, die zum US-Dollar überwiegend alle abwertungsbedroht sind. Falls es aber zu einer neuen BRICS-Währung kommen sollte, droht Trump die Zölle für alle Beteiligten sogar um 100 % zu erhöhen. Nicht nur deswegen wird eine neue BRICS-Währung nicht so schnell kommen. Es wird auch kompliziert, weil es sich größtenteils um eine Kombination nicht konvertierbarer Währungen handelt. Bisher sollen aber bilaterale Handelsgeschäfte nicht mehr auf Basis des US-Dollars wie zuvor abgewickelt werden, sondern auf Basis bilateraler Währungen.
Wird aus der Friedensmission von Trump in Israel ein neuer Nahost-Konflikt?
Trump will nach dem Panamakanal nun auch den Gazastreifen vereinnahmen, um dort für dauerhaften Frieden zu sorgen. Er will aus dem Gazastreifen ein neues Ferienparadies machen. Die dort leben 2 Mio. Menschen sollen aber nach Jordanien und Ägypten umgesiedelt werden, wobei Ägypten und Jordanien dies schon abgelehnt haben. Trump hat aber den Versand der gefürchteten GBU34B-Bomben, die sogenannte MOAB, nach Israel, die die Atomanlagen in Iran zerstören können. 11 Tonnen an Bomben sollen nach Israel geschickt werden. Trump hat mit der Auslöschung vom Iran gedroht, wenn von der iranischen Revolutionsgarde ein Attentat auf Trump geplant oder gar ausgeübt wird. Droht damit durch Trump über Israel etwa ein neuer Israel/Iran-Krieg, der größere Dimensionen annehmen wird als im nächsten Jahr. Dies wäre dann die Black Swan-Gefahr Nummer 2 für die Weltbörsen.
Trump will den Ukraine-Krieg im ersten Halbjahr 2025 beenden
Zunächst könnte Trump aber wie schon zuvor gute Stimmung an den Weltbörsen auslösen, wenn es ihm tatsächlich gelingen sollte, einen Waffenstillstand und Frieden in der Ukraine herbeizuführen. Der Friedensplan von Trump wird womöglich schon vom 16. bis 18. Februar bei der Sicherheitskonferenz in München durch den US-Sonderbeauftragten Keith Kellogg vorgestellt. Trump verlangt von der Ukraine die Bezahlung der Rückzahlungen der US-Gelder und Waffenlieferungen durch Rohstoffe, insbesondere durch Seltenen Erden, denn Trump weiß genau, dass über 90 % der Seltenen Erden aus den BRICS-Ländern stammen. Der Ukraine-Krieg ist also auch ein Kampf um Rohstoffe. Deswegen will Trump auch gerne Grönland aufkaufen, denn bei Rohstoffen haben die BRICS-Länder die Nase vorn.
Dies wird aber nicht so einfach werden, wie sich Trump das vorstellt, denn Putin hat auch ganz konkrete Vorstellungen und Bedingungen, wie der Krieg schnell beendet werden kann. Beide - Trump und Putin - drängen übrigens darauf, dass Selenskyj zeitnah Präsidentschaftswahlen stattfinden lassen wird, denn Putin erkennt Selenskyj im Moment nicht als legitim gewählten Präsidenten an. Formell war die Amtszeit von Selenskyj schon am 20. Mai 2024 abgelaufen. Aber wegen des Kriegs hat Selenskyj keine Präsidentschaftswahlen stattfinden zu lassen. Es gibt jetzt schon Demonstrationen in einigen Städten in der Ukraine, die Selenskyj auffordern, mit Putin zu verhandeln, weil sie sich eine Beendigung des Krieges wünschen.
Wurden Milliarden an Hilfsgeldern in der Ukraine veruntreut?
Die Frage ist, wo 100 Mrd. USD an US-Hilfe geblieben sind. Von den 177 Mrd. USD, die vom US-Kongress bewilligt wurden, sind laut Selenskyj nur 76 Mrd. USD tatsächlich beim ihm in der Ukraine angekommen. Würden die Gelder etwa in der Ukraine veruntreut, wäre es ein Skandal. Wer übernimmt überhaupt die Finanzmittelkontrolle für die reichlichen Hilfsgelder, die in die Ukraine geflossen sind, seitens der USA, seitens der EU und auch seitens der Bundesrepublik Deutschland.
Die Ukraine ist bekanntermaßen einer der korruptesten Länder der Welt. Falls die Gelder tatsächlich unauffindbar sind, wäre das ein Fall für einen Untersuchungsausschuss sowohl in den USA als auch in Deutschland. Auch sollte aber näher untersucht werden, wer die Nord Stream Pipeline von Russland gesprengt hat, was ein Terroranschlag auch gegen die Bundesrepublik Deutschland war.
Jetzt kommt der Trump Trade 2.0
Wenn es Trump tatsächlich gelingen sollte, den Ukraine-Krieg zeitnah zu beenden, sollten Sie jetzt vor allem auf Aktien aus der Ukraine und aus Polen setzen. Schon jetzt stieg der UTX-Index für Aktien aus der Ukraine um 51 % und der PTX-Index für Aktien aus Polen um 19 %. Das wäre dann der sogenannte Trump Trade 2.0. Die Vorwetten darauf laufen jetzt schon. Beide Indices schnitten weit besser ab als der DAX mit einem Plus von 1 %, was immerhin ein neues Allzeit-Hoch mit erstmals über 22.100 Indexpunkten bedeutete.