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Neue deutsche Milliarden und die US-Rüstungsindustrie jubelt

Mit der Aufhebung der Schuldenbremse öffnet Deutschland den Weg für ein historisches Aufrüstungsprogramm. Was in Berlin als sicherheitspolitische Notwendigkeit gilt, wird in den USA als gewaltiger Marktgewinn gefeiert.

 

Von Meinrad Müller

Die amerikanische Wirtschaftspresse spricht offen aus, was deutsche Medien lieber beschönigen: Deutschlands neue Militärmilliarden fließen in großen Teilen über den Atlantik.

Das Wall Street Journal analysiert, Deutschland wolle sich „aus seiner militärischen Abhängigkeit von den USA lösen“. Doch die Umsetzung erfolgt mit Technik aus den USA. Die neuen Systeme kommen nicht aus Kiel oder Toulouse, sondern aus Texas und Alabama. 

Kaufrausch

Bloomberg nennt es unverblümt einen „Kaufrausch“. Deutschland bestellt. Amerika liefert. Auf der Wunschliste stehen F-35-Kampfjets von Lockheed Martin, Raketenabwehr von Raytheon, digitale Gefechtsführungssysteme, Drohnentechnik und Hochfrequenzsensorik. Europas Industriekapazitäten reichen nicht aus, die Technik fehlt oft ganz. Also wird zugekauft und zwar bei den Besten im Geschäft: den US-Rüstungskonzernen. 

Auch CBS News meldet: „Größere Bestellungen erwartet.“ Deutschland werde sich bei der Ausstattung an bewährter NATO-Technik orientieren. Und das heißt: US-amerikanisch. Der Tag der Entscheidung ließ die Aktienkurse der US-Rüstungsriesen steigen. Lockheed Martin, General Dynamics, Northrop Grumman, alle legten spürbar zu. Die Börse hat verstanden: Hier beginnt eine Aufrüstungswelle, und sie wird in Dollar abgerechnet. Analysten sprechen von zweistelligen Wachstumschancen über mehrere Jahre.

Stille Profiteure

Während die deutschen Steuerzahler noch streiten, wie viele Milliarden für die Bundeswehr wirklich nötig sind, kalkulieren US-Konzerne längst mit verlässlichen Stückzahlen. Europas Lieferanten sind ausgebucht. Die Amerikaner übernehmen. Schnell, groß, zuverlässig. Der deutsche Steuerzahler zahlt und bläst mit dicken Backen Wind in die Hochöfen der US-Rüstungsindustrie.  

Wer Krieg führen will, bestellt in Übersee. Wer zahlt, steht längst fest.

 

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