Kein Scherz - EU--Kommissionspräsident mit neuem Vorschlag: Euro für alle EU-Länder, Ausweitung der EU auf 30 Länder.
EU-Boss Jean-Claude Juncker ist für die Einführung des Euro in der gesamten Europäischen Union. Das sagte er am Morgen in seiner Grundsatzrede im Straßburger Europaparlament. Das bedeutet: Acht weitere Länder müssten ihre nationale Währung durch die Gemeinschaftswährung ersetzen.
"Wenn wir wollen, dass der Euro unseren Kontinent mehr eint als spaltet, dann sollte er mehr sein als die Währung einiger ausgewählter Länder", sagte Juncker am Mittwoch in einer Grundsatzrede vor dem Europaparlament in Straßburg. Der Euro sei dazu bestimmt, die einheitliche Währung der Europäischen Union als Ganzes zu sein.
"Alle außer zwei Mitgliedstaaten sind verpflichtet und berechtigt dem Euroraum beizutreten, sobald sie die Bedingungen erfüllen." Doch die Mitgliedstaaten, die dem Euroraum beitreten wollten, müssten dies auch tun können, so Juncker. "Deswegen schlage ich die Schaffung eines Euro-Vorbeitrittsinstrumentes vor, dass ihnen technische und manchmal auch finanzielle Heranführungshilfen bietet."
Auch den Schengenraum ohne Grenzkontrollen will Juncker auf alle EU-Länder ausweiten – „unverzüglich“, sagte er in Bezug auf Rumänien und Bulgarien. Zudem soll die EU nach dem Ausscheiden Großbritanniens nach Junckers Vorstellungen weiter wachsen: Bis 2025 könnte sie um die 30 Mitglieder haben. Ein Vorschlag, der in Berlin skeptisch gesehen werden dürfte.
Insbesondere die Ausweitung des Euro auf alle EU-Länder dürfte ökonomisch höchst umstritten sein.
Zuvor gab es bereits Streit um den Einlagensicherungsfonds bei Banken, der ebenfalls EU-weit gelten soll, wenn es nach Brüssel geht.