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Bitcoin: Der Absturz - Die Gründe

Mit den Bitcoin geht es in den letzten Tagen steil bergab. Alleine heute verlor die Kryptonwährung in der Spitze über 5 % oder über 200 €. Was sind die Gründe? Nachrichten zum Kurssturz sind eher rar.

 

Bitcoin-Kursverlauf 12 Monate

 

Ist der Bitcoin-Hype schon wieder vorbei? Nachdem die Kunstwährung in der Spitze fast 5000 $ erreichte folgt nun der Absturz. Allein heute ging es über 5 % bergab. Bitcoin-News sind eher spärlich. Die virtuelle Währung notiert nur noch bei 3800 $. Immerhin im Vergleich zum Jahresbeginn noch ein schöner Gewinn. Doch die Frage ist: wie geht es weiter?

Zunächst einmal: für den Bitcoin gilt, was auch an allen anderen Börsen gilt. Das bedeutet wenn die Nachfrage nach lässt sinkende Kurse. Oder wie es Kostolany einst formulierte: "Wann steigen Kurse? Wenn es mehr Idioten als Aktien gibt."

Umgeehrt gilt dieser Spruch natürlich auch. Es sind halt aktuell mehr Verkäufer als Käufer im Markt. Darüber hinaus gibt es natürlich auch die ewige Diskussion, welche Zukunft der Bitcoin hat. Das Universum der Kryptährungen hat sich nämlich in den letzten Jahren stark vergrößert. Und mittlerweile hat die Diskussion darüber begonnen, ob der Bitcoin tatsächlich eine Währung ist oder eben ein Wertspeicher? Denn aufgrund der hohen Volatilität und der steigenden Transaktionskosten hat der Bitcoin sicherlich an Währungs-Charakter eingebüßt.

Bis noch vor gut zwei Jahren wurden Bitcoins gekauft, um damit im Internet bezahlen zu können. Die Bezahlfunktion stand eindeutig im Vordergrund und Bitcoins wurden gekauft, um sie zu tauschen, nicht um sie zu besitzen oder mit ihnen zu spekulieren. Die Bitcoins waren in erster Linie eine neue Form von Geld. Das ist heute anders. Wer heute in die Bitcoins einsteigt, will mit ihnen schnell Geld verdienen, nicht sie als Geld einsetzen.

Das ist ein wesentlicher Unterschied. Wo früher die Bezahlfunktion eindeutig im Vordergrund stand, steht heute die Spekulation an erster Stelle. Und mit jedem Tag, an dem die Bitcoins weiter exponentiell steigen und neue Allzeithochs erreichen, werden sie viel zu wertvoll, um sie unbedacht gegen Gemüse, Obst und andere Dinge des täglichen Bedarfs zu tauschen.

Das Scheitern der Bitcoins als Geld begann in dem Moment, in dem sie zum beliebten Spekulationsobjekt wurden

Hier geraten die Bitcoins in einen Teufelskreis, aus dem es fast kein Entrinnen mehr gibt. Damit sie sich als Geld durchsetzen, muss die Bezahlfunktion wieder klar in den Mittelpunkt treten. Dazu darf der Preis aber nicht weiter steigen, denn vom Geld erwartet man keinen Gewinn, sondern nicht mehr und nicht weniger, als dass sein Wert stabil bleibt. Eine Steigerung (Deflation) ist dabei ebenso schlecht wie eine beständige Verminderung seines Werts (Inflation). Am besten ist, wenn das Geld einfach nur seine Kaufkraft hält. Die Gewinne strebt man hingegen mit den Dingen an, die man sich mit seinem Geld kauft, und wenn es der Lottoschein ist.

Steigen die Bitcoinkurse aber nicht mehr so rasant wie in den letzten Monaten, wird das allgemeine Interesse sehr schnell wieder nachlassen. Der Hype ist dann vorbei, und selbst wenn die Preise anschließend nicht fallen würden, wäre die Chance vertan, rasch zu einem allgemeinen Zahlungsmittel zu werden, weil jeder Benutzer um die Kurshistorie weiß und Angst haben muss, dass die Volatilität des ersten Halbjahrs 2017 wieder zurückkehrt.

Die mediale Aufmerksamkeit, welche die Bitcoins momentan erfahren, rückt diese immer mehr in den Bereich eines Investments. Geld ist aber kein Investment, sondern nur das Mittel, mit dem es erworben wird. Weil man Investments eher langfristig besitzt und nur selten tauscht, Geld hingegen selten langfristig besitzt und dafür sehr oft tauscht, sind die Bitcoins in eine Sackgasse geraten, aus der es kein Entkommen mehr gibt.

Als Geld können sie sich nicht durchsetzen, weil ihr Wert viel zu sehr schwankt, und wenn die Spekulanten erst einmal erkannt haben, dass die Bitcoins nicht das konkret genutzte Geld der Zukunft sein werden, für das sie viele immer noch halten, entfällt auch die Notwendigkeit, Bitcoins zu kaufen oder zu halten. Wenn dieser Punkt erreicht ist, wird aus der Kaufwellen leicht eine Verkaufswelle und der Bitcoinkurs dürfte sich schnell jenem der Tulpenzwiebeln in 1637 annähern.

Vielleicht kommt ja durch die Kurskapriolen das gute alte Gold wieder zu Ehren. Edelmetalle haben sich seit 6000 Jahren bewährt und ihre Bezahlfunktion bis heute beibehalten.

 

Deutsche Bank mit eigener Digitalwährung?

Konkurrenz bekommt die Krypto-Szene auch von den etablierten Banken. In Zeiten von Mini-Zinsen und wachsendem Kostendruck schließen sich der "Financial Times" zufolge vier der weltweit größten Banken zusammen, um ein neues digitales Zahlungsmittel zu entwickeln. Das Vorbild: die Kryptowährung Bitcoin. Ziel ist es, Transaktionen zu verbilligen und so viel Geld zu sparen.

Die Schweizer UBS habe sich hierzu mit der Deutschen Bank, der spanischen Santander und dem US-Institut BNY Mellon verbündet, hieß es in dem Bericht.

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