In einem Report über die Rolle des Bargeldes beklagt die FAZ, dass viele Deutsche immer noch nicht bargeldlos zahlen. Dies sei rückständig. Andere Länder wären schon viel weiter.
Unter der Überschrift „Die Deutschen stehen zum Bargeld“ berichtet die „FAZ“, dass die Deutschen beim „bargeldlosen Bezahlen wahrlich keine Vorreiter“ sind. In einer zitierten Studie der Boston Consulting Group (BCG) wird zudem die „emotionale Zurückhaltung“ genauso indirekt beklagt, wie der Mangel an „ausreichend bargeldlosen Bezahlmöglichkeiten“.
Spitzenreiter beim bargeldlosen Bezahlen sind die Vereinigten Staaten, Australien, Großbritannien und Skandinavien. Bargeldlose Zahlungen gehörten in diesen Ländern zum Alltag, sagte der leitende BCG-Partner Niclas Storz dem Blatt. „Unabhängig von der Höhe wird in diesen Ländern nahezu jede Transaktion bargeldlos abgewickelt.“
Die BCG stellt laut FAZ in Deutschland eine Zurückhaltung fest, die unter anderem auf infrastrukturelle Probleme im Zahlungsverkehr sowie die emotionale Zurückhaltung der Kunden zurückzuführen ist. So gebe es in Deutschland nicht ausreichend bargeldlose Bezahlmöglichkeiten, und es fehlten oft innovative Anbieter von mobilen Zahlungslösungen.
Bargeld ist kriminell
Natürlich darf in dem FAZ-Beitrag nicht der mahnende Hinweis fehlen, was man alles Böses mit Barem anstellen kann. Anstatt die Anonymität des Bargels als hohes Freiheitsgut herauszustellen, schreibt der FAZ-Autor das Gegenteil:
"Das Bezahlen mit Bargeld ermöglicht eine Anonymität, die mit Kartenzahlungen nicht möglich ist. Das wiederum kritisieren die Bargeldgegner, von denen der Wirtschaftswissenschaftler Kenneth Rogoff einer der prominentesten Vertreter ist. Die Anonymität des Bargelds werde für kriminelle Zwecke wie Steuerhinterziehung oder Drogenhandel ausgenutzt."
EU-Trend: Bargeldabschaffung
Zur Diskussion ums Bargeld erklärt der parlamentarische Geschäftsführer der AfD-Fraktion, André Barth, Mitglied im Haushaltsausschuss:
„In der EU gibt es seit Jahren den undemokratischen Trend, die Zahl der Bargeldtransaktionen zu reduzieren. In Italien wurde deren Höhe bereits auf 1.000 Euro begrenzt. Auch in Frankreich, Spanien und Griechenland gibt es ähnliche Beschränkungen. Am weitesten ist die Entwicklung in Schweden vorangeschritten. Hier verweigern bereits viele Banken und Läden die Herausgabe bzw. Annahme von Bargeld.
Diese Entwicklung, die letztendlich zum Verbot des Bargelds führen soll, muss gestoppt werden. Bargeld bedeutet Freiheit des Bürgers vor Überwachung durch den Staat und Unternehmen. Es erleichtert die informationelle Selbstbestimmung. Bargeld bedeutet auch Schutz vor willkürlichen Enteignungen!“
Dass deutsche Leitmedien immer wieder in das Horn der Bargeldabschaffer tuten, verwundert in der regierungsunkritisch mutierten, deutschen Presselandschaft nicht. Es sollte in den Verleger-Etagen jedoch zum Nachdenken führen. Denn offenbar sind die meisten Bürger nicht bereit, ihre Bargeld-Freiheit gegen Plastik-Karten einzutauschen. Wer seine Leser aber ständig umerziehen will, wird sie auch künftig weiter in Größenordnung verlieren.“