Der Preis für Bitcoin Gold (BTG)? Fehlanzeige. Selbst die Seite des Projekts war am Dienstag nicht erreichbar. Kurse gab es nicht, Börsen winken ab. Eigene Blocks wurden nicht erzeugt. Im Internet spricht man schon von Betrug. Die Initiatoren sprechen von einer Ddos Attacke.
Von Kryptofreak
Mit Bitcoin Gold hat sich am Dienstag eine weitere Kryptowährung vom Bitcoin abgespalten. Doch die Aktion entpuppt sich mehr und mehr zum Desaster und scheint auch Folgen für den Bitcoin selbst zu haben - die Kurse fallen.
Die Preise für Bitcoin Gold (BTG) sind dagegen erst gar nicht feststellbar, denn es scheint erhebliche Probleme zu geben.
Dabei gab es Anfangs große Hoffnungen in die neue Abspaltung - trotz des reißerischen Namens "Bitcoin Gold", denn mit Gold hat die neue Kryptowährung nichts zu tun. Ein Marketing-Gag?
Die Besonderheit dieses Coins, der seit Block 491.407 auf einer getrennten Blockchain weiterlaufen soll: Der Hashingalgorithmus für das Mining soll Grafikkarten-freundlich sein – und die beim Bitcoin dominierende ASIC-Technik zugleich ausschließen. Dafür setzt man auf Equihash, der auch bei der Währung Zcash zum Einsatz kommt, anstelle von SHA 256. Die Macher wollen laut eigener Aussage das Mining, das fast nur noch in großen Rechnerfarmen betrieben wird, wieder dezentralisieren und für private Nutzer zugänglich machen.
BTG: völlig desolat
Bisher hat die Abspaltung noch keinen eigenen Block erzeugt, fertige Wallets, Blockexplorer und andere Tracking-Tools gibt es offenbar auch noch nicht. Alles noch in der Planung - oder falsche Versprechen?
Es soll angeblich noch bis zum November dauern, bis man soweit ist. Zur Stunde ist nicht mal die Seite des Projekts erreichbar (geht zwischendurch wieder), da sie angeblich zum Start per DDoS aus dem Netz geschossen wurde. Das ist natürlich völliger Blödsinn.
Die Wahrheit: Die Spekulation über die neue Krypto-Währung ist so ins Kraut geschossen, dass selbst die Homepage dem nicht mehr Stand hielt, weil Millionen User sie aufriefen. Ein schlechtes Zeichen für eine neue Krypto-Währung, die sich auch noch das Attribut "Gold" auf seine Fahnen schreibt.
Die Macher von Bitcoin Gold vermeldeten via Twitter 10 Millionen Anfragen an die Server pro Minute, wer dahinter steht, ist unklar. Der Angriff sei aber schon wieder vorbei.
Dass es kein Angriff war, sondern lediglich die bloße Frage von Usern, wie es nun weiter geht, scheint den Machern nicht klar zu sein. Im Internet wird schon darüber spekuliert, ob "Bitcoin Gold" Betrug sei. Im Vorfeld gab es jedenfalls eine ganze Menge Ungereimtheiten.
Vorsichtsmaßnahmen
Wichtig: Man sollte den BTG-Machern auf keinen Fall seine Original-Bitcoin Adresse inklusive Private Key anvertrauen (per Wallet etc.).
Tipp: Vorher eine neue Bitcoin-Adresse (Konto) aufmachen, auf dem die alten BTC übertragen werden. Sonst könnten die BTG-Macher möglicherweise noch auf Original-Bitcoins zurückgreifen und diese ausbuchen.
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