Ist der Anstieg des Bitcoin eine Blase? Es ist die meist geführte Diskussion zwischen Befürwortern und Gegnern der digitalen Währung. Besonders im Mainstream hagelt es Kritik. Trotzdem geht der Aufstieg weiter. Ist diesmal alles anders?
Von Markus Kortlüke
Sehr viele sogenannte Experten behaupten steif und fest, der Kryptomarkt und speziell Bitcoin befänden sich in einer Spekulationsblase von steigendem Ausmaß, die sehr bald platzen wird, und die Mehrzahl der Laien und Kritiker digitaler Währungen folgen dieser Behauptung unreflektiert. Beweise oder logisch nachvollziehbare Belege werden zur Stützung nicht geliefert, bzw. fehlen.
Vielmehr werden Parallelen und Vergleiche mit vergangenen geplatzten Blasen erinnert und zitiert: die Südseeblase, die Tulpenzwiebelblase, die Dotcom-Blase, die Immobilienblase und einige Aktienmarktblasen. All diese Blasen sind geplatzt und haben den Investoren teils ein jähes Ende bereitet.
Was ist nun eine Spekulationsblase? Die Definition lautet: Eine Blase ist eine Marktsituation, in der die Preise für einen Vermögenswert bei hohen Umsätzen über dem tatsächlichen (inneren) Wert liegen.
Es geht also um einen Wert, der den tatsächlichen oder inneren Wert aufgrund von Wertspekulation deutlich übersteigt. Was ist der tatsächliche Wert eines Vermögenswertes? Woran kann man ihn messen?
Tulpenzwiebel
Der tatsächliche Wert einer Tulpenzwiebel lässt sich aus heutiger Sicht ziemlich klar in Centbeträgen messen. Tulpenzwiebeln können verderben, sie sind unlimitiert vermehrbar, und sie haben lediglich einen ästhetischen Wert. Als Tausch- oder Wertaufbewahrungsmittel scheinen sie kaum geeignete Mittel. Der ihnen zugestandene Wert hängt vom aktuellen Geschmack ab und kann sich jederzeit ändern.
Südseeblase
Die Südseeblase ist geplatzt, weil viele Investoren blind auf etwas vertraut haben, was ihnen kaum bekannt war, und dass ein Versprechen war, das so gut wie keine Basis hatte und auf Lügen beruhte. Die versprochenen hochprofitablen Produkte aus der Südsee waren darüber hinaus reine Luxusprodukte, die nur bestimmte Liebhabergruppen interessierte. Einen echten Wert hätten sie nur für bestimmte Menschen gehabt, und dieser hätte den reinen Produktwert um ein Vielfaches überstiegen.
Dotcom-Blase
Die Dotcom-Blase, die Ende des letzten Jahrtausends platzte, war blinde, reine Spekulation auf Projekte, die nichts anderes versprachen, als Geschäftsideen im Internet umzusetzen. Die erworbenen Anteile an den Dotcom-Firmen wurden blind gekauft in der Hoffnung und Euphorie, dass diese Firmen enorm im Wert steigen würden, obwohl noch gar kein echter Wert vorhanden war.
Immobilienblase 2007/2008
Die Immobilienblase, die 2007/2008 platzte und fast das gesamte Finanzsystem zum Einsturz brachte, basierte auf der Tatsache, dass Immobilien in gigantischen Ausmaß an Menschen verkauft wurden, die sich gar keine Immobilien leisten konnten. Die steigenden Preise für Immobilien waren den Kreditgebern Sicherheit genug, weil sie fest damit rechneten, dass die Preise auch weiter steigen würden, und die Immobilie an sich daher Sicherheit genug war, um einen Kredit zu genehmigen.
Die Kredite schienen sogar so attraktiv, dass damit weiterer profitabler Handel zwischen den Banken getrieben wurde. Das ganze System beruhte auf einer betrügerischen und falschen Annahme und platzte letztlich mit einem großen Knall. Der tatsächliche Wert der Immobilien, mit denen spekuliert wurde, lag weit unter den Werten, mit denen gerechnet wurde.
Aktien
Letztlich noch ein Blick auf den Aktienmarkt. Aktien steigen seit Jahren kontinuierlich an und weisen für manche Unternehmen mittlerweile dreistellige Milliardenbeträge in der Summe aus. Aktien sind Unternehmensanteile, also Anteile am Börsenwert eines Unternehmens. Daher halten viele Menschen sie als werthaltig und solide. Doch ist es wirklich so, dass sie den tatsächlichen Wert eines Unternehmens widerspiegeln ? Entspricht der Börsenwert dem tatsächlichen Wert und kann dieser in wenigen Jahren dramatisch wachsen?
Den Wert eines Unternehmens kann man auch an seinem Umsatz, seinem Profit oder an seiner Bilanz festmachen, also an Werten, die mit dem Wirtschaften des Unternehmens im engeren Sinne zu tun haben. Aktien dagegen sind der Spekulation unterlegen. Freies Kapital wandert gerne in Aktien, weil diese als solide angesehen werden und zumeist auch noch Dividenden ausgeben.
In den letzten Jahren sind viele große Unternehmen dazu übergegangen, ihre eigenen Aktien zurück zu kaufen, um so den Kurs zu treiben. Daher darf man heute sehr daran zweifeln, ob Aktienkurse den tatsächlichen Wert eines Unternehmens widergeben. In vielen Fällen dürften die Kurse weit entfernt sein vom echten Wert. Und sobald die Erwartungen der Investoren nicht mehr erfüllt werden können, werden diese Kurse rapide verlieren.
Und was ist mit Bitcoin?
Kommen wir also zum Bitcoin. Was ist der tatsächliche Wert eines Bitcoin? Diese Frage lässt sich nicht beantworten, denn es stehen eigentlich keine echten Werte hinter dem Bitcoin. Es ist eine digitale, also virtuelle Währung, die mit nichts gedeckt ist. Theoretisch könnte sie morgen gegen Null gehen und verschwinden. Auch das Argument, hinter dem Bitcoin ständen schließlich Miningkosten von mittlerweile über 1000 USD pro Coin kann nicht wirklich zählen, denn diese Kosten sind kein Wert an sich.
Der Bitcoin ist eine Idee, an die viele Menschen glauben, und zwischen diesen Menschen funktioniert sie als Zahlungs- und Wertaufbewahrungsmittel. Dies entspricht eigentlich der Ursprungsidee des Fiatgeldes, dass durch Vertrauen auf die Garantien des Staates gründet, den Wert zu sichern.
Die eigentliche Blase: Fiat Money
Nun hat allerdings die Vergangenheit ausreichend Erfahrungen geliefert, dass der Staat eben dies nicht tut, bzw. nur in begrenztem Ausmaß und immer nach eigenen Interessen. Das Vertrauen und der Glaube in Fiatgeld ist also nicht frei von Zweifel und Skepsis. Und jedes Fiatgeld wird aufgrund der Mechanismen, die hinter seiner Schöpfung stehen, auf seinen inneren Wert von Null zurückgehen. Das Vertrauen in Geldscheine ist das Vertrauen in Papier, das so gut wie keinen Wert hat. Und auch die Idee des Fiatgeldes wird sich bald als Betrug herausstellen, denn es dient nur den Interessen der Banken.
Heute sind wir nach dem letzten beinahe Totalcrash des Weltfinanzsystems an einem Zeitpunkt angelangt, an dem das Vertrauen in Fiatwährungen massiv sinkt, und das Geldsystem seinem sichtbaren Ende entgegen geht. Was kommen wird, ist noch unklar: Weltwährungsreform, Hyperinflation oder Krieg oder alles zusammen.
Vor diesem Hintergrund fragen sich zunehmend mehr Leute, ob es nicht eine Alternative geben kann, die unabhängig vom niedergehenden System ist und vom kontrollierenden Einfluss von Staaten und Zentralbanken?
Alternative Bitcoin?
Bitcoin ist diese Alternative, und nun wird sie mehr und mehr und schneller und schneller aufgegriffen. Immer mehr Menschen verstehen, dass das alte System zugrunde geht, und dass bereits etwas ganz Neues da ist, nämlich ein System, dass die Menschen absolut unabhängig und frei machen kann. Das Kontrolleure und Mittelsmänner überflüssig macht. Ein wirklich demokratisches System im Sinne der Wünsche und Erwartungen der Mehrzahl der Menschen.
An diese Idee glauben immer mehr Investoren. Sie geben ihr Kapital in eine neue Sicht der Welt, die ein gigantisches Potenzial hat. Und diese Idee beginnt gerade erst, sie hat erst wenige ergriffen. Der Lebenszyklus hat soeben begonnen.
Eine Blase erkennen diejenigen, die von Betrug und Manipulation ausgehen, so wie es eben bisher immer gewesen ist. Nur diesmal ist es anders. Hinter Bitcoin steckt eben kein Betrug, sondern eine Idee für eine bessere Welt. Und wenn das eine Blase sein soll, dann wird sich diese Blase noch gigantisch vergrößern, vermutlich ohne je zu platzen.
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