Der Bitcoin-Crash wird immer dramatischer. Der Ausverkauf im Krypto-Universum hält an. Der Grund: Pure Panik in der Herde. Jetzt wollen alle auf einmal raus. Prognose: Wie gehts weiter?
Bitcoin: Hoch Mitte Dezember bei 20.000 USD
Von Sascha Opel
Man muss es nicht beschönigen. In den letzten 48 Stunden gab es einen Crash bei allen Kryptowährungen.
Nicht nur der Bitcoin stürzte regelrecht ab, auch Ethererum verlor über 20 Prozent, Ripple sogar 30 Prozent - den zweiten Tag in Folge. Die Nervosität am Markt ist groß – besonders unter unerfahrenen Kleinanlegern.
Auslöser für die Nervosität waren und sind Bestrebungen der Südkoreaner, die Kryptobörsen im Land komplett zu schließen und gar keinen Handel mehr zuzulassen.
Die Asiaten (nicht nur Südkorea, auch die Chinesen und insbesondere Japan) waren ein Haupttreiber der Hausse.
Dieser Crash ist ein Vorgeschmack, sollte es weltweit zu einer stärkeren Regulierung von Kryptowährungen kommen – oder wenn manche von ihnen gar ganz verboten werden.
Ohne Zweifel: Es sind harte Zeiten für die erfolgsverwöhnten Bitcoin- und Kryptofans.
Aber genau davor hatten wir mehrfach gewarnt (zuletzt in BCR 02/2018 in „Kommt es zum Showdown mit den Zentralbanken“).
Zugleich nehmen die mahnenden Stimmen der Experten (welche natürlich nicht groß investiert sind und das aktuelle Fiat-Money-Geldsysten verteidigen) kein Ende.
In einem Bloomberg-Interview meint Steven Maijoor, Vorsitzender der Europäischen Wertpapier- und Marktaufsichtsbehörde ESMA, dass Investoren "bereit sein sollen, ihr gesamtes Geld zu verlieren".
Bereits in der vergangenen Woche hatte Investorenlegende Warren Buffett, vor Bitcoins und anderen Kryptowährungen gewarnt: "Ich kann mit annähernder Sicherheit sagen, dass sie ein böses Ende nehmen werden", sagte er dem amerikanischen Börsensender CNBC.
Showdown
Unsere Einschätzung: Der Showdown mit dem Finanzestablishment kam etwas früher als erwartet, aber nun ist er da!
Aus unserer Erfahrung würden wir nun folgendermaßen agieren: Halten Sie ihr Pulver - sofern Sie in den letzten Wochen Cash aufgebaut haben wie wir - noch im Trockenen! Das Imperium (Zentralbanken und das um sein Geldmonopol fürchtende Bankensystem) schlägt nun zurück!
Die Hilfsmittel wurden mit der Einführung des Bitcoin-Futures an der weltgrößten Futuresbörse CME dafür installiert und markierten zu dessen Einführung Mitte Dezember prompt das bisherige Hoch beim Bitcoin.
Wir schrieben am 29. November 2017:
„Die Finanzmärkte werden derzeit vom Thema Bitcoin, Kryptowährungen und Blockchain beherrscht. In der letzten Woche sind zum „Blockchain Summit“ ins beschauliche „Crypto Valley“ ins schweizerische Zug angereist sind. Was wir dort erlebten, haben wir Ihnen in den Updates der letzten Woche bereits mitgeteilt.
Inzwischen droht der Kryptomarkt jedoch heiß zu laufen und ist anfällig für eine größere Korrektur. Uns würde es zum Beispiel nicht wundern, wenn die Zeit rund um den Start des Bitcoin-Futures an der Chicagoer Terminbörse, der für den 18. Dezember avisiert ist, ein markantes Zwischenhoch darstellen würde. Denn: Der Bitcoin und andere Kryptowährungen sind natürlich eine ernsthafte Gefahr für das Geldmonopol der Zentralbanken.
Würde die ganze Welt in Kryptowährungen flüchten, wäre das Monopol dahin. Man könnte Kryptowährungen zwar offiziell verbieten, aber dies wird in der Praxis nicht funktionieren. Diese werden aufgrund der dezentralen Beschaffenheit der Blockchain weiter existieren, solange man das Internet nicht „abschaltet“. Im Gegenteil: Ein Verbot würde das Ganze noch interessanter machen.
Rolle der Notenbanken und Einfluss des Futures
Da man den Aufstieg von Bitcoin und Co. also nicht verhindern oder gar verbieten kann, bleibt den Zentralbanken nur, diese zu akzeptieren und vor allem zu kontrollieren. Und deshalb ist die Einbindung in den Future-Handel logisch, denn nur hier kann der Einfluss geltend gemacht werden.
Uns würde es zumindest nicht wundern, wenn der Bitcoin wenige Wochen nach Beginn des Futurehandels seinen sagenhaften Aufstieg für sehr, sehr lange Zeit beenden wird.
Wer jahrzehntelang verfolgt hat, wie von der Terminbörse gezielte Attacken auf Gold, Silber oder auch ganze Aktienindizes geritten werden, der kann sich vorstellen, was dem Bitcoin mit seiner bislang erfolgsverwöhnten und zum Großteil auch völlig unerfahrenen Anhängerschafft droht. Hier könnten die Schafe demnächst zur Schlachtbank geführt werden.
Denn: Ab 18. Dezember trifft eine euphorisierte, meist junge Anlagerschar, die von einer neuen Ära überzeugt ist und den Bitcoin „long only“ spielt, gegen die großen Handelsdesks der Wall Street an.
Nicht vergessen: Die Wall Street-Banken, die nun ins Bitcoin-Geschehen eingreifen werden, sind die Besitzer der privaten US-Notenbank FED, welche das Geldmonopol besitzt.
Glaubt jemand ernsthaft, diese werden das Feld kampflos räumen?
Wir sind überzeugt, dass Goldman Sachs, JP Morgan, Merrill Lynch usw. längst große Bitcoin-Positionen im Vorfeld des Futures aufgebaut haben. Womöglich stecken diese Adressen sogar hinter dem massiven Anstieg der letzten Monate. Hat man seine Handelsposition aufgebaut, wird man diese über den Future „bewirtschaften“ und vermutlich die Kontrolle über den Bitcoin-Handel übernehmen. Die Handelsdesks müssen einen großen Tradingprofit aus dem neuen Future einfahren und werden hier nichts dem Zufall überlassen.
Prognose: Wie weiter?
Was tun? Noch scheint der Aufwärtstrend beim Bitcoin intakt, auch wenn wir uns bereits in einer charttechnischen Fahnenstange befinden. Wir selbst haben von unseren Beständen jetzt etwas verkauft und werden verfolgen, wie sich der Handel ab Einführung des Futures verändert.
In den letzten Wochen sind wir dafür in andere Kryptowährungen, die eine geringere Marktkapitalisierung besitzen (und daher für die Wall Street noch uninteressant sind), eingestiegen. Insbesondere IOTA, die Kryptowährung „Made in Germany“, die gegenüber Bitcoin herausragende Vorteile besitzt (keine Transaktionskosten, sehr schnell, eigene „Tangle“-Technologie etc.), hat es uns angetan.
Aber auch diese ist in den letzten drei Wochen bereits von 0,50 USD auf aktuell fast 1,50 USD explodiert und liegt bereits auf Platz 8 der größten Kryptowährungen. Ansonsten halten wir noch kleinere (Trading)-Positionen in Dash, Ripple, Ethereum, EOS, Zcash und NEO.
Wenn die komplette Investmentgemeinde plötzlich prozyklisch in einem Thema versammelt ist, dann bedeutet dies im Umkehrschluss, dass andere Assetklassen womöglich vernachlässigt werden und sich dort antizyklische Chancen ergeben. Dazu gehören unserer Meinung nach eindeutig Gold und Silber.
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Was wir damit sagen wollen. Wenn sich die Masse auf einen Trend fokussiert und diesen derart steil anheizt, dann muss man vorsichtig werden. Wenn ein Thema jedoch „out“ ist, dann sollte man darauf antizyklisch seine Blicke richten!
Dies bedeutet nicht, dass man die Blockchain– und Kryptoparty panikartig verlassen sollte. Nein, diese wird noch eine ganze Zeit lang weitergehen, insbesondere im Aktienbereich, wo zahlreiche Hot Stocks in der Pipeline stehen.“
Unsere Prognose wurde Realität
Diese Prognose ist jetzt Realität. Aber es gibt auch Grund zur Zuversicht. Denn: dieses Gewitter hat auch etwas reinigendes in sich. Wenn die Trümmer nach diesem Crash beseitigt sind, werden sowohl langfristige Investoren, als auch Zocker ins Nachdenken verfallen und die entsprechenden Lehren ziehen!
Es werden die in der Szene längst üblichen Fragen einer breiten Öffentlichkeit zugänglich. Wie zum Beispiel:
Welche Art von Kryptowährung macht überhaupt einen Sinn?
Kaufe ich nur, um aus dem Fiat-Money und Bankensystem zu entfliehen?
Investiere ich in eine überlegene Technologie oder nur in ein potenzielles Schneeballsystem?
Welchen konkreten Nutzen bietet meine Kryptowährung, in welche ich investiert habe, oder gedenke zu investieren?
Investiere ich nur, um teurer zu verkaufen, oder weil ich an den Untergang des Bankensystems glaube?
Auf der Aktienseite: Welche Blockchain-Geschäftsmodelle bringen künftig einen echten Mehrwert? Welche Gesellschaft kann in diesem Sektor wirklich Geld verdienen? Welche Managementteams haben das Durchhaltevermögen, um Aktionären Shareholder Value zu liefern?
Spreu trennt sich vom Weizen
Kurzum: In diesem Crash, da sind wir überzeugt, wird sich die Spreu vom Weizen trennen! Dieser Crash ist nicht nur absehbar, sondern sogar notwendig gewesen, um diesen Markt erwachsen werden zu lassen! Nach diesem Crash werden die Karten neu gemischt.
Die Anleger und Analysten werden genauer hinsehen. Und wer weiß, ob wir danach nicht von der „MySpace und Lycos-Sphase“ nicht in die „Facebook- und Google-Phase“ übergehen.
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