Nach einer Erholung ging es in den letzten Tagen an den Krypto-Märkten wieder steil bergab. Die Angst geht um, dass Notenbanken und Aufsichtsbehörden - vor allem in den USA - stärker durchgreifen und Börsen sogar schließen.
Bitcoin in USD 1 Jahr - Höchstkurs 16.12.2017 bei 20.000 USD
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Von Sascha Opel
In den letzten drei Tagen kam es beim Bitcoin und vielen Kryptos erneut zu einem massiven Kurseinbruch von circa 25%.
Die Marktkapitalisierung aller Kryptowährungen verlor über 100 Milliarden USD auf aktuell 355 Mrd. USD.
Alle Top-12 Währungen verloren allein am Freitag nochmals zwischen 10% (Ripple) und 21% (Monero). Rein markttechnisch war dieser große Rücksetzer nicht zu erwarten gewesen, da das Sentiment eher auf eine Fortsetzung der Erholung hindeutete.
Nun rückt beim Bitcoin erneut die Zone zwischen 6.700 und 8.300 USD in den Blick. Bei 8.300 USD erfolgte Freitag just die erste größere Reaktion nach oben und führte den Bitcoin wieder in Richtung 9.000 USD.
Japan und USA greifen durch
Der Auslöser hatte fundamentale Gründe, da das bislang recht liberale Japan eine überraschend harte Gangart per diverser Auflagen gegen zwei Kryptobörsen verkündete. Wir sehen dies jedoch als einen derjenigen Schritte hin zu mehr Regulierungen der Handelsplätze an, die wir schon seit Jahresbeginn erwarten.
Die US-Börsenaufsicht SEC veröffentlichte auf ihrer Homepage ein überraschend deutliches Statement zu „potenziell rechtswidrigen Online-Plattformen beim Handel digitaler Assets“. Der Streit um eine Regulierung von ICOs und Handelsplattformen in den USA schwelt seit Längerem. Nun läutet die SEC offenbar die nächste Runde ein. Für Experten liest sich das Statement als Aufforderung zur Regulierung von digitalen Währungen.
Natürlich lösen solche Regulierungsmaßnahmen zunächst Verunsicherung aus. Aber jede Regulierung macht den Markt auch sicherer und er wird damit aus der dunklen Ecke der vermeintlichen „Schattenwelt“ geführt.
Das Spiel wird vermutlich das ganze Jahr 2018 laufen: Aufsichtsbehörden versuchen mit Regulierungen und Restriktionen ihren fehlenden Einfluss und ihren faktischen Kontrollverlust über den Sektor zu korrigieren.
Angst vor Machtverlust
Feuer ins Öl goss jetzt der Sicherheitsexperte John McAfee. Seiner Ansicht nach hätten Aufsichtsbehörden wie die SEC aufgrund des Erstarkens von Kryptowährungen Angst davor, Macht zu verlieren. So äußerte sich McAfee auf Twitter: „Ich habe bereits vorausgesagt, dass sie über den Machtverlust in Panik geraten und blind ausschlagen werden“, so McAfee. „Man munkelt, ich hatte Recht.“
McAfee weiter: „Kryptowährungen machen den Regierungen Angst, denn sie können bei den Leuten, die sie nutzen, nicht herausfinden, wie viel Geld sie durch Bitcoin verdienen, was sie kaufen, was sie verkaufen“. Um auch mit digitalen Währungen Steuereinnahmen sicherzustellen, sei entsprechendes Wissen jedoch wichtig für den Staat.
Wann wieder rein?
Die Diskusion um Regulierung schadet dem Krypto-Ökosystem jedoch nur kurzfristig, da es einige Akteure, welche lieber im Verborgenen bleiben würden, in die Knie zwingt. Der Kryptomarkt wird so gewissermaßen auch ein wenig „gesäubert“. Als Folge müssen Börsenbetreiber sich an die neuen regulatorischen Anforderungen anpassen. Mit größerer Klarheit und Sicherheit können diese dann weitermachen und das Rad dreht sich weiter.
Konkret beobachten wir aktuell, wo der Bitcoin eventuell übers Wochenende ein zweites Standbein aufbaut und legen ein Kauflimit bei 6.950 USD für unsere zweite 50% Position in den Markt. Dieses Limit ist bis auf weiteres gültig!
Daimler bald mit eigenem Coin?
Daimler testet gerade eine eigene Kryptowährung, welche umweltschonendes Fahren belohnt. Ob diese jedoch jemals kommerziell verwendet werden kann, steht laut Unternehmen noch in den Sternen. Fakt ist jedoch, dass das Thema Blockchain unaufhaltsam den Weg in die Autoindustrie nimmt.
Bosch, die bekanntlich eine nicht unerhebliche Anzahl an IOTA-Token erworben haben, Volkswagen (die ebenfalls mit IOTA testen), sowie Porsche, die mit dem Start-Up XAIN an einer Blockchainanwendung arbeiten, sind bereits seit längerem an diesem Thema dran. Es sieht so aus, als wolle die deutsche Automobilindustrie, nachdem Sie die Elektrifizierung etwas „verschlafen“ hat, beim Thema Blockchainlösungen für autonomes und umweltfreundliches Fahren (sowie vielen weiteren Möglichkeiten, welche diese bieten), dieses Mal nicht ins Hintertreffen geraten will.
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