Deutsche Wirtschaft strotzt vor Zuversicht, Während 43 Prozent erwarten, dass das Exportgeschäft in den kommenden zwölf Monaten weiter an Fahrt gewinnt, fürchten nur neun Prozent einen Rückgang.
Die deutsche Wirtschaft strotzt vor Selbstbewusstsein. Während 43 Prozent erwarten, dass das Exportgeschäft in den kommenden zwölf Monaten weiter an Fahrt gewinnt, fürchten nur neun Prozent einen Rückgang. Ein so großer Saldo von 34 Prozentpunkten klaffte zwischen Optimisten und Pessimisten letztmals Anfang 2008. Die zurückgewonnene Zuversicht lässt sich an einer Umfrage des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) ablesen, die dem Handelsblatt (Dienstagausgabe) in Auszügen exklusiv vorliegt. Aufgrund der überraschend guten Umfrageergebnisse unter knapp 20.000 Unternehmen hat der DIHK seine Exportprognose für das laufende Jahr auf zehn Prozent nach oben geschraubt.
DIHK–Chefvolkswirt Volker Treier sorgt sich allerdings um einen „Unsicherheitsfaktor“ für die Konjunktur: die Unternehmensfinanzierung. „Infolge der besseren Auftragslage und der steigenden Investitionsneigung wächst die Kreditnachfrage, sie wird allerdings bei weitem nicht vollständig gedeckt“, klagt er. Die Unternehmen müssten in Vorleistung gehen, zugleich seien die Liquiditätspolster nach der wirtschaftlichen Durststrecke aufgezehrt. Ein Fünftel der Unternehmen berichtet in der DIHK-Umfrage von schlechteren Kreditkonditionen als im Vorjahr oder gar von abgelehnten Krediten. Damit war der Anteil der Unzufriedenen zwar kleiner als zu Jahresbeginn. Von einer Verbesserung ist dennoch nichts zu spüren, im Gegenteil: Mit acht Prozent berichten sogar weniger Firmen von besseren Konditionen. Die meisten melden, die Finanzierungskonditionen seien gleich geblieben.