Nachdem auf dem G20-Treffen in Buenos Aires die vorab groß angekündigten Regulierungssondierungen bezüglich der Kryptowährungen nun doch nicht stattgefunden haben, konnten sich fast alle Kryptos deutlich erholen.
Der Bitcoin als führende Benchmark, zog auch den Rest des Marktes um circa 20-30 Prozent, von den fast ausnahmslos am 18. März markierten Tiefs, nach oben.
Wir notieren uns folgende Marken als markante Tiefpunkte (Quellen sind die jeweils liquidesten Handelsplätze; es kann sein, dass auf anderen Börsen andere Tiefs erreicht wurden, aber auch Handelsplätze mit geringerem Volumen zu screenen macht aus markttechnischer Sicht keinen Sinn):
- Bitcoin 7.404 USD am 18.März (akt. 9.025 USD) – mit unserem zweiten Einstiegslimit bei 6.950 USD kamen wir damit nicht zum Zug.
- Ethereum 460 USD am 18. März (akt. 574 USD)
- Ripple 0,55 USD am 18. März (akt. 0,703 USD)
- IOTA 1,04 USD am 16.März (akt. 1,42 USD)
- DASH 350 USD am 18. März (akt. 433 USD)
Die Marktkapitalisierung aller Kryptos lag im Tief am 18. März bei 274 Mrd. USD. Aktuell beträgt sie 349 Mrd. USD, im Hoch lag diese bei 828 Mrd. USD. Vom Tief am Sonntag ging es also um 27% nach oben.
Dass das Kryptothema nicht von den G20 behandelt wurde, mag jetzt kurzfristig eine Gegenreaktion nach oben auslösen. Aber Fakt ist auch, dass es damit natürlich vakant bleibt und eine permanente Unsicherheit bis Juli (wo man das Thema angehen will) in der Luft schwebt.
Spätestens beim nächsten Börsen-Hack, ICO-Skandal oder einfach nur in der nächsten Spekulationswelle, wird man sich des Themas vorher annehmen. Deshalb wäre es uns lieber gewesen, man hätte zumindest irgendeine Richtung vorgegeben und nicht bis Juli gewartet.
Da die Blockchaintechnologie demnächst auch das Geschäftsmodell der Investmentbanken angreifen wird, indem zum Beispiel Anleihen ohne deren Funktion als Mittler platziert werden, dürfte die Gegenwehr des „Bankensystems“ irgendwann umso heftiger ausfallen.
In einem öffentlichen Dokument zum G20-Finanzministertreffen ist zu lesen, dass die Blockchaintechnologie das „Potenziel zur finanziellen Teilhabe und Inklusion“ habe, man aber zunächst verstehen müsse, welche Steuerhinterziehungs- und Geldwäschemöglichkeiten es gebe und welche möglichen Einflüsse Kryptowährungen auf die globale Finanzstabilität besitzen.
Man sieht also, dass das Thema nicht vom Tisch ist und man im Hintergrund an einer umfassenden Regelung arbeitet.