Tesla-Aktie im freien Fall. US-Hedgefonds-Manager gibt Tesla noch vier Monate. Das Unternehmen ist unrentabel, überschuldet. Ob Batterien der Treibstoff der Zukunft werden, ist ebenfalls zweifelhaft.
Tesla: Game over?
Mit der Einführung des Model 3 wollte Tesla-Chef Elon Musk sein Unternehmen eigentlich in die Profitabilität führen. Kritiker äußerten schon früh Zweifel an den wie so oft hochtrabenden Zielen des Tesla-Machers.
Und es kam wie es kommen musste, die Produktion stockt und von Profitabilität ist Tesla weiterhin meilenweit entfernt. Im vierten Quartal des letzten Jahres wurde der höchste Quartalsverlust aller Zeiten verzeichnet. Besserung nicht in Sicht.
Die nackten Fakten
Die Lage ist dramatisch, analysiert Hedgefonds-Manager John Thompson (Vilas Capital Management). Er warnt gar vor dem drohenden Bankrott. Wenn Musk "nicht einen Hasen aus dem Hut zaubert", dann sei in vier Monaten Schluss.
Irgendwann müssten Firmen Gewinn machen. Bei Tesla zweifle er daran, dass dieser Moment jemals kommt.
Dass Tesla kurz vor der Insolvenz stehe, begründet Thomspon mit einer Vielzahl von Gründen:
"Teilweise aufgrund (Teslas) Inkompetenz bei der Herstellung und Lieferung des Model 3, teilweise aufgrund der sinkenden Nachfrage nach den Modellen S und X, teilweise aufgrund horrender Finanzierungen, die unmittelbar eine enorme Kapitalerhöhung erforderlich machen werden, teilweise aufgrund einer wahrscheinlichen Abstufung von Teslas Bonität durch Moody’s von B- auf CCC (Ausfall wahrscheinlich), was Teslas Zulieferer dazu bringen sollte, Nachnahme zu verlangen (ein Todesstoß) und teilweise aufgrund unseres Verdachts auf betrügerische Buchführung, belegt durch 85 SEC-Briefe/Ermittlungen und zwei Top-Finanzleute, die im letzten Monat abreisten …"
Neben den Problemen bei der Auslieferung und Nachfrage kritisiert der Geldmanager auch die hohe Bewertung. Tesla sei an der Börse doppelt so viel wert wie Ford. "Dabei hat Ford im letzten Jahr 6 Millionen Autos produziert und über 8 Milliarden Dollar Gewinn gemacht, während Tesla bei 100'000 Autos und fast 2 Milliarden Dollar Verlust steht."
Zudem hätte Ford Polster für schlechte Tage, Teslas Kasse dagegen sei in drei Monaten leer.
Seine Analyse schließt Thomspon mit den Worten: "Ich habe noch nie etwas so Absurdes in meiner Karriere gesehen".
Auch Toyota sieht Tesla kritisch
Der japanische Konzern Toyota hält Elektroautos noch nicht für massentauglich. "Batterieautos, die große Reichweiten erzielen, sind sehr teuer und haben lange Ladezeiten", sagt Toyota-Aufsichtsratschef Takeshi Uchiyamada dem "Spiegel". "Solche Autos passen nicht in unser Programm."
Toyota glaubt deshalb auch nicht an den Erfolg der viel gelobten US-Automarke Tesla. "Tesla ist nicht unser Gegner und auch nicht unser Vorbild", so Uchiyamada.