Auf Twitter verkündet der Tesla-Chef Elon Musk die Pleite des Elektroauto-Herstellers. Darauf wartet die Fachwelt schon lange. Doch am Ende war es ein Aprilscherz. Wird der Scherz demnächst von der Realität eingeholt?
Dieser Aprilscherz von Tesla-Chef Elon Musk liegt nahe an der Sorge vieler Anleger: Der 46-Jährige erklärte den Elektroauto-Hersteller zum Spaß für pleite.
„Trotz intensiver Versuche, Geld aufzutreiben, inklusive eines verzweifelten Massenverkaufs von Ostereiern, müssen wir leider mitteilen, dass Tesla komplett und absolut pleite ist. So pleite, man glaubt es gar nicht“, schrieb Musk am 1. April bei Twitter.
Er selbst sei umgeben von „Teslaquilla“-Flaschen an einen Tesla Model 3 gelehnt gefunden worden, „mit getrockneten Tränen auf seinen Wangen“, ergänzte Musk mit einem entsprechenden Foto.
Elon Musk auf Twitter:
Aus dem Scherz könnte bald Realität werden. Analysten prophezeien das Ende von Tesla in vier Monaten.
Die nackten Fakten
Die Lage ist dramatisch, analysiert Hedgefonds-Manager John Thompson (Vilas Capital Management). Er warnt gar vor dem drohenden Bankrott. Wenn Musk "nicht einen Hasen aus dem Hut zaubert", dann sei in vier Monaten Schluss.
Irgendwann müssten Firmen Gewinn machen. Bei Tesla zweifle er daran, dass dieser Moment jemals kommt.
Dass Tesla kurz vor der Insolvenz stehe, begründet Thomspon mit einer Vielzahl von Gründen:
"Teilweise aufgrund (Teslas) Inkompetenz bei der Herstellung und Lieferung des Model 3, teilweise aufgrund der sinkenden Nachfrage nach den Modellen S und X, teilweise aufgrund horrender Finanzierungen, die unmittelbar eine enorme Kapitalerhöhung erforderlich machen werden, teilweise aufgrund einer wahrscheinlichen Abstufung von Teslas Bonität durch Moody’s von B- auf CCC (Ausfall wahrscheinlich), was Teslas Zulieferer dazu bringen sollte, Nachnahme zu verlangen (ein Todesstoß) und teilweise aufgrund unseres Verdachts auf betrügerische Buchführung, belegt durch 85 SEC-Briefe/Ermittlungen und zwei Top-Finanzleute, die im letzten Monat abreisten …"
Neben den Problemen bei der Auslieferung und Nachfrage kritisiert der Geldmanager auch die hohe Bewertung. Tesla sei an der Börse doppelt so viel wert wie Ford. "Dabei hat Ford im letzten Jahr 6 Millionen Autos produziert und über 8 Milliarden Dollar Gewinn gemacht, während Tesla bei 100'000 Autos und fast 2 Milliarden Dollar Verlust steht."
Zudem hätte Ford Polster für schlechte Tage, Teslas Kasse dagegen sei in drei Monaten leer.
Seine Analyse schließt Thomspon mit den Worten: "Ich habe noch nie etwas so Absurdes in meiner Karriere gesehen".