Massenausweisung von Diplomaten wie im „kalten Krieg“. James Bond wird live gespielt. Handelskrieg zwischen USA und China. Tech-Aktien knicken ein. Cyberkriege nehmen zu. “Kremlingate“ wird zur Belastung für Trump. Bitcoin auf Talfahrt. Gold kann (noch) nicht profitieren.
von Andreas Männicke
Der neue James Bond wird diesmal live gespielt. Nach dem ominösen Giftanschlag gegen den Ex-Spion Skripal auf englischen Boden kam eine Sanktionsspirale von Ausweisungen von Diplomaten in Gang, die an den "kalten Krieg" erinnert. Fast Gleichzeitig initiierte der US-Präsident Donald Trump durch seine Zollerhöhung vor allem gegen chinesische Produkte im Volumen von 50 Mrd. US-Dollar einen möglichen Handelskrieg in Gang, denn China reagierte sogleich mit der Erhöhung der Zölle für 123 amerikanische Produkte.
Die Anleger an den Weltbörsen sind zunehmend verunsichert, wie es nun weitergehen wird und wie man aus diesem "Teufelskreislauf" wieder herauskommt. Der DAX und Dow Jones Industrial Index rutschte ins Minus. 9 Börsen aus Osteuropa konnten sich hingegen sehr gut behaupten und führen auch die Performancerangliste der Weltbörsen an, was die Medien und daher auch viele Anleger vernachlässigen. Eine gute Alternative ist auch das neue Swiss Commodities Index-Zertifikat.
James Bond lässt grüßen
James Bond wird live gespielt. Nach der ominösen Nervengiftattacke auf den russischen Ex-Spion Skripal auf britischen Boden kam nun eine Sanktionsspirale in Gang, die an den „kalten Krieg“ erinnert. Die britische Regierung machte sofort Russland und Putin für den Giftanschlag verantwortlich, obwohl der Kriminalfall keineswegs eindeutig geklärt ist.
Die Vorverurteilung beruht bisher nur auf Vermutungen und nicht auf Beweisen. Russland wies nun auch über 50 ausländische Diplomaten aus, nachdem es zuvor zu einer Ausweisung von russischen Diplomaten anfangs nur aus Großbritannien gab. Die diplomatische Eiszeit zwischen Russland und den westlichen Ländern Großbritannien, der USA, Deutschland und Frankreich erinnert sehr an den „kalten Krieg“. Zudem gibt es einen Informationskrieg auf beiden Seiten, der dazu beiträgt, das Vertrauen gänzlich zu zerstören.
Cyberkriege nehmen zu
Im Hintergrund tobt zudem schon lange ein Cyberkrieg zwischen Russland und den USA, was auch schon zu fortgesetzten Sanktionen der USA gegenüber Russland wegen angeblicher Wahlbeeinflussung über Soziale Medien führte, wo auch Facebook eine nicht unbedeutende Rollen gespielt haben soll. Die Datenpanne von Facebook ist ein gutes Beispiel dafür, wie verwundbar die digitale Welt sein kann und wie Daten (auch für den Wahlkampf) missbraucht werden können. Dies wird zu weiteren Untersuchungen führen.
„Kremlingate“ geht mit neuen Erkenntnissen in die nächste Runde
Ebenso laufen die Untersuchungen des FBI-Sonderermittlers Robert Miller auf Hochtouren, der nun nachweisen will, dass Trump direkte Kontakte zu Russland hatte, die der Wahlbeeinflussung dienten. In die Hände spielt ihm nun ein Video des russischen Rechtsanwalts Nawalny, das Beweise liefern soll, dass es auf einer Yacht des russischen Oligarchen Oleg Deripaska im August 2016 Absprachen mit dem amerikanischen Ex-Wahlkampfmanger Paul Manafort gab.
Dies zumindest soll eine Escort-Lady mit dem Künstlernamen Nastja Rybka und richtigen Namen Anastasia Waschukewitsch nun belegen, die ein Video aus dem Jahr 2016 auf Instagram unvorsichtigerweise hochgeladen hat. Zu sehen ist auf dem Video auch der russische Vizepremier Sergej Sergej Prichodko. Das Callgirl sitzt jetzt in Thailand in Untersuchungshaft, bittet aber die USA um Asyl, um dann auch in den USA auszusagen. Auch dies könnte Trump später im Rahmen des „Kremlingate“ in Bedrängnis bringen.
Möglicher Handelskrieg zwischen den USA und China macht Sorgen
Trump selbst löste nun durch die neuen Strafzölle gegen China einen Handelskrieg aus bzw. man ist kurz davor, denn auch China reagierte nun prompt mit der Erhöhung von Zöllen für 123 amerikanische Produkte. Die EU wurde noch einmal verschont, aber hier drohte auch schon ein Handelskrieg.
Ähnlich protektionistischen Maßnahmen führten schon einmal zu in den 20-er Jahren zu einer Weltwirtschaftskrise und zu einem Weltkrieg. Die weltpolitische Situation war schon lange nicht mehr so angespannt wie jetzt. Fast ganz nebenbei toben weiter Stellvertreterkriege in Jemen und Syrien. Angeblich will Trump nun Truppen aus Syrien zurückziehen.
Auch führt die Türkei weiterhin einen Angriffskrieg gegen Kurdistan. In Afghanistan gibt es ständig Terroranschläge und die Talliban gewinnen wieder an Macht und Einfluss, auch in Pakistan. Zudem brodelt es einmal wieder an der israelischen Grenze, wo Palästinenser für eine Rückkehr ins eigene Land protestieren. Bisher sind auch dort schon 12 Tote zu beklagen.
Entspannung mit Nord-Korea oder neue Eskalation?
Immerhin will sich Trump mit dem nord-koreanischen Präsidenten Kim im Mai treffen, der sich erst einmal „Rat“ in China eingeholt hat. Hier könnte es zu einer Entspannung und Abrüstung kommen. Es könnte aber auch dort wieder eskalieren, wenn die Gespräche schlecht laufen. Geplant ist auch ein Treffen zwischen Putin und Trump. Ob es hier zu einer Entspannung und Abrüstung kommt, ist fraglich. Zunächst trifft sich Putin jetzt aber mit dem türkischen Präsidenten Erdogan und dem iranischen Präsidenten, um das weitere Vorgehen in Syrien abzuklären. Unklar ist es auch, wie es jetzt in der Ost-Ukraine weiter gehen soll, wobei die Ukraine selbst mit amerikanischen Waffen weiter aufrüstet.
Anleger an den Westbörsen verunsichert
Die Anleger an den Weltbörsen werden durch die diplomatischen und geopolitischen Spannungen mit Russland zunehmend verunsichert, aber auch durch den drohenden Handelskrieg zwischen den USA und China. So sind jetzt alles bedeutenden westlichen Weltbörsen ins Minus gerutscht und zwar der DAX mit 6 Prozent, der EuroStoxx mit 4 Prozent, der Nikkei-Index mit 6 Prozent sowie die US-Indices Dow Jones Industrial Index, S&P-Index und NASDAQ-Index mit jeweils etwa 2 Prozent.
Vor allem Tech-Aktien verloren an der NASDAQ am 2. April erheblich an Wert. Die Markttechnik ist nach wie vor angeschlagen, so dass es zu fortgesetzten Korrekturen oder auch zu einem Mini-Crash (wie am 5. Februar) in den nächsten Wochen kommen kann.
9 Börsen aus Osteuropa können klar outperformen
Dagegen sind 9 Börsen aus Osteuropa seit Jahresbeginn noch im Plus, namentlich die Börsen aus Rumänien, der Ukraine, Kasachstan, Russland, Bosnien, Estland, Litauen, Lettland, Tschechien und Slowakei. Sie konnten bisher alle den DAX klar outperformen Darüber wird in den Medien aber kaum berichtet. „Veilchen blühen bekanntlich im Verborgenen!“ Die russischen Aktien Tatneft und GlobalTrans erreichten sogar zuletzt neue Jahres-Höchstkurse.
Gold und Bitcoins nur seitwärts
Gold konnte von den politischen Wirren bisher kaum profitieren und tendierte bei 1340 US-Dollar/Feinunze nur seitwärts ähnlich wie Silber bei 16,6 USD-Dollar/Feinunze. In Euro ist Gold in Jahr sogar mit 7 Prozent im Minus, was enttäuscht. Charttechnisch wäre bei Gold erst bei Überschreiten von 1370 US-Dollar der Weg nach oben frei. Goldaktien tendierten ebenfalls nur seitwärts bis leicht abwärts.
Auch der Bitcoin schwankt im Moment nur volatil seitwärts um 6000 EUR/BTC. Im Hoch war er schon bei 15.000 EUR/BTC. Er hat sich also fast gedrittelt. Der Brentölpreis stieg noch bis Ostern auf fast 70 US-Dollar/Barrel an, gab jetzt aber wieder auf unter 68 USD/Dollar/Barrel nach. Der Euro tendiert auch schon lang nur seitwärts zum US-Dollar bei 1,23 EUR/USD.
Alternativen abseits der Aktien- und Anleihenmärkte gesucht
Aufgrund der zunehmenden Kursschwankungen an den Aktien- und Anleihenmärkten könnten jetzt Produkte abseits der Aktien- und Anleihenmärkte mehr gesucht werden wie das neue Swiss Commodities Index-Zertifikat von LEONTEQ (Schweiz, ISIN CH0385003030, Kurs 99,4 USD), das im Backtest bei Long- und Short-Postionen bei 23 Rohstoff-Terminmärkten hohe Renditen von über 30 Prozent p.a. ohne ein Verlustjahr seit 2000 erzielte. Ansprechpartner ist hier Adrian Morger von der Falknis Wealth Management AG aus Maienfeld in der Schweiz.
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