Black swan im Anflug. Handelskrieg schickt DAX auf Talfahrt. Kapitalflucht in der Türkei auch nach Erdogans Wahlsieg. Gold auch auf Talfahrt. Öl stabil. Russischer Aktienmarkt relativer Outperformer. Deutschland bei der WM ausgeschieden, aber Russland weiter.
von Andreas Männicke
Achtung 5-6 black swans (Handelskrieg, „Italexit“, neue Emerging Market Krise (Türkei, Argentinien), Deutsche Bank-Desaster, Junk-Bonds (USA), Iran-Konflikt (Naher Osten als Pulverfass) sind in Kombinationen mit steigenden Zinsen und einem starken US-Dollar Anflug. Wenn sie landen, wird es gefährlich, denn es könnte in den nächsten 2 Jahren eine neue Systemkrise, Bankenkrise und Finanzkrise geben. (siehe ausführlich dazu im neuen EAST STOCK TRENDS, www.eaststock.de)
Der Handelskrieg zwischen den USA und der EU/China der spitzt sich zu
Der US-Präsident Donald Trump lässt bei der Zollpolitik nicht locker. Er will jetzt auch zusätzlich deutsche Autos mit höheren Zöllen belegen. Bei Daimler gab es deswegen bereits einen Gewinnwarnung, woraufhin alle Automobilaktien im Kurs schon letzten Wochen einbrachen. China will auf die Zollerhöhung der USA am 6. Juli ebenfalls mit der Zollerhöhung von 545 amerikanischen Produkten reagieren. China droht Trump nun mit der Erhöhung des Volumens auf 100 bis 200 Mrd. US-Dollar. Trump will das Handelsbilanzdefizit der USA im Volumen von 700 Mrd US-Dollar in jedem Fall verringern.
Trump entsetzt über Harley-Davidson-Entscheidung
Nachdem die EU unter anderem Harley-Davidson mit höheren Zöllen belegt hat, will Harley-Davidson einen Teil der Produktion nun nach Europa verlegen, was Trump überhaupt nicht schmeckt. Der Zoll wurde von 5 auf 31 Prozent erhöht für Harley-Davidson. Der Kurs von Harley-Davidson brach von 45 auf 41 US-Dollar ein
Deutschland vor der Zerreißprobe im Asylstreit
Der Handelskrieg zwischen den USA und der Europäischen Union (EU)/China schickte aber auch den DAX auf Talfahrt. In Deutschland besteht zusätzlich die Gefahr die Gefahr, dass die Koalition am Asylstreit scheitert, was ganz Europa verunsichern und spalten wird. Europa könnte mit dem Bruch der Koalition hernach sogar auseinanderfallen. Bis Ende der Woche wollen CDU und CSU die Frage klären, ob es freie Grenzen und eine europäische Lösung oder die Schließung der Grenzen für Asylanten aus einem Drittland gibt. Im Fall des Bruchs der Koalition und Neuwahlen dürfte der DAX noch weiter nachgeben. CDU und SPD sind schon lange in einem Stimmungstief bei den Wählern. Die CSU will bei den Landtagswahlen mit dem Asyl-Thema punkten.
Erdogan sorgt nicht für Vertrauen – türkische Lira im freien Fall
In der Türkei gibt es auch nach dem Wahlsieg von Erdogan eine fortgesetzte Kapitalflucht. 6000 Reiche haben schon die Türkei verlassen, was die Talfahrt der türkischen Lira beschleunigt. Die türkische Lira verlor gegenüber dem Euro schon über 20 Prozent an Wert. Der Euro stieg in 1 Jahr um 35 Prozent (!) von 4,0 auf 5,4 EUR/TRY. Dadurch kommen jetzt aber auch türkischen Unternehmen in Bedrängnis, die sich zu hoch im Fremdwährung verschuldet habe. Erdogans eigenwillige und autokratische Politik sorgte nicht gerade für Vertrauen im Ausland. Immerhin stieg das BSP im letzten Jahr noch um 7 Prozent. Hohen Inflationsraten und Zinsen sorgen aber für Unmut bei der Bevölkerung. Dennoch wurde er mit 53 Prozent gewählt und hat nun mehr Macht denn je.
Weltbörsen wegen Handelskrieg auf Talfahrt
Aber auch die asiatischen Börsen tendieren aufgrund des Handelskriegs zwischen den USA und China jetzt deutlich schwächer ebenso wie die US-Indices, wobei sich der NASDAQ mit einem Plus von über 10 Prozent noch am besten behaupten konnten, Aber auch der TecDAX ist noch mit 7,6 Prozent im Plus. Dagegen rutschte der DAX jetzt mit 4,4 Prozent ins Minus bei einem Indexstand von 12.348 Indexpunkten. Ende Mai war er noch über 13.000 Indexpunkten.
Moskauer Börse bleibt relativer Outperformer
Dagegen blieb der russische RDX-Index mit einem Plus von 2,9 Prozent bei 1326 Indexpunkten ein relativer Outperformer, weil der Brent-Ölpreis bei 77 US-Dollar/Barrel anstieg. Gold enttäuschte hingegen erneut in Anbetracht der Krisen. Der Goldpreis brach auf 1255 US-Dollar/Unze ein, was ein neuen 6 Monats-Tief war. Auch der Silberpreis gab deutlich auf 16,14 US-Dollar/Unze nach.
Ich habe die Sommerflaute an den Börsen aber schon rechtzeitig am 24. Mai in NTV/Telebörse aber auch bei meinem Ostbörsen-Seminar am 23. Mai angekündigt. „Sell on May and go away“ erwies sich diesmal als richtig.
Russland im Fokus (nicht nur) wegen der Fußball-WM
Jetzt schaut die ganze Welt auf Russland, denn am 14. Juni startete die Fußball-Weltmeisterschaft in Russland mit einem furiosen Sieg Russlands gegen Saudi-Arabien. Die deutsche Nationalmannschaft enttäuschte hingegen mit einer 0:1-Niedelgae gegen Mexiko und dem 0:2 gegen Süd-Korea, womit Deutschland überraschend schon in der Vorrunde ausschied. Die Stimmung unter den Fußball-Fans entspricht jetzt der Stimmung an der Börse: es ist alles sehr eingetrübt, wobei sich Russland schon für die nächste Runde qualifiziert hat, was dem Turnier gut tut.
Durch die Fußballweltmeisterschaft wurden viele neue Infrastrukturinvestitionen in Russland vorgenommen, wobei noch wichtiger demnächst das Seidenstraßenprojekt Chinas ist. Aber auch der Konsum und der Tourismussektor profitiert positiv von der Fußballweltmeisterschaft in Russland.
Erst informieren, dann investieren
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