Der DAX zappelt dieses Jahr zwischen rund 12.000 und 13.000 Punkten. Pessimisten sprechen von einer klassischen Topformation. Geht die nächste große Welle nach unten? Charttechnisch sieht es nicht gut aus.
Von Claus Vogt
Vor fünf Wochen habe ich Sie an dieser Stelle schon auf die lehrbuchartige Topformation aufmerksam gemacht, die der DAX in den vergangenen anderthalb Jahren herausgebildet hat. Jetzt sieht es so aus, als habe die nächste große Abwärtswelle des Deutschen Aktienindex gerade begonnen.
Wie Sie auf dem folgenden Chart sehen, ist der DAX in den vergangenen beiden Wochen am Widerstand seiner 200-Tage-Durchschnittslinie abgeprallt. Dass diese Widerstandslinie inzwischen fällt, ist dabei von großer Bedeutung. Denn diese Konstellation deutet auf eine wichtige Trendumkehr von oben nach unten hin.
DAX, 2017 bis 2018
Der DAX ist am Widerstand der inzwischen fallenden 200-Tage-Durchschnittslinie abgeprallt und zeigt damit eine sehr bearishe Konstellation. Quelle: StockCharts.com
Das erste Kursziel der sich jetzt abzeichnenden Abwärtswelle befindet sich im Bereich von 11.800 Punkten. Denn hier verläuft die untere Begrenzung der mächtigen Schulter-Kopf-Schulter-Topformation. Ein Kursrutsch unter diese Linie wäre die endgültige Bestätigung dafür, dass das im Januar dieses Jahres erreichte Hoch von 13.600 Punkten der Wendepunkt von Hausse zu Baisse gewesen ist.
Dass es mit dem Euroraum und der deutschen Wirtschaft abwärts geht, hat nun auch das Ifo-Institut bestätigt. Laut dem Wirtschaftsklima-Index des Münchner Ifo-Instituts erwarten die befragten 367 Experten in nächster Zeit eine schwächere Wirtschaft im Euroraum. Die vierteljährliche Umfrage fiel um 11,5 Punkte auf 19,6 Punkte und die Erwartungen ergaben den niedrigsten Wert seit 2012. Auch das spricht für einen Abwärtsrutsch des Deutschen Aktienindex.
US-Börse historisch überbewertet
An der US-Börse sieht es nicht besser aus: Alle bewährten Kennzahlen der Fundamentalanalyse kommen in Bezug auf die US-Aktienmärkte zu demselben Ergebnis: Die US-Börse ist historisch überbewertet. Sie hat die alten Überbewertungs-Rekorde der Jahre 1929 und 2000 gebrochen und damit den Spitzenplatz unter den Aktien-Spekulationsblasen erobert.
Spekulationsblasen platzen entweder unter dem Druck ihres eigenen Gewichts oder wenn die Zentralbank, die das Geld zu ihrer Entstehung bereitgestellt hat, die Liquidität reduziert. Genau damit hat die Fed längst begonnen. Mit Zinserhöhungen und der systematischen Reduzierung ihrer aufgeblähten Bilanzsumme wird sie wie in den Jahren 1929, 2000 und auch 2007 die Blase zum Platzen bringen.
Billig kaufen, teuer verkaufen
Das Grundprinzip der fundamentalen Aktienanalyse, mit dem Star-Investor Warren Buffett sehr reich geworden ist, lautet: Verkaufen Sie überbewertete Aktien und kaufen sie unterbewertete.
Wenn Sie Ihr Depot nach dieser einfachen Regel verwalten, dann müssen Sie jetzt fast alle amerikanischen und deutschen Aktien meiden. Letzteres gilt umso mehr, da die deutsche Börse den US-Vorgaben auf dem Weg nach unten nicht nur sklavisch folgt, sondern gewöhnlich sogar stärker fällt als der S&P 500.
Im Gegenzug sollten Sie nach unterbewerteten Märkten Ausschau halten und Aktien kaufen, die günstig bewertet sind. Tatsächlich gibt es ein paar Märkte, die sogar deutlich unterbewertet sind und entsprechend große Chancen für Sie als Anleger bereithalten.
In einer kürzlich erschienenen Themenschwerpunkt-Ausgabe haben wir Ihnen diese Märkte ausführlich vorgestellt. Wenn Ihr Depot noch nicht ausreichend diversifiziert ist, sondern überwiegend deutsche und US-amerikanische Aktien enthält, dann sollten Sie jetzt unbedingt aktiv werden.
Auch die Edelmetallmärkte sind momentan noch günstig
Außer diesen deutlich unterbewerteten Aktienmärkten gibt es auch ein paar Sektoren, die überaus attraktive Bewertungen aufweisen. Dazu gehört beispielsweise der Energiesektor, allen voran die Ölaktien, die wir schon seit einiger Zeit zum Kauf empfehlen. Vor allem gehört dazu aber der Edelmetallsektor. Hier finden Sie ausgewählte Minenaktien, die ein ganz erhebliches Wachstumspotenzial aufweisen und trotzdem spottbillig sind.
Am Goldmarkt zeigt sich derzeit ein extrem bullishes Bild. Eine vergleichbare Konstellation gab es zuletzt im Dezember 2015. In den darauf folgenden sechs Monaten legte der Goldpreis um 30% zu, während der Goldminen Index sogar um 160% nach oben schoss.
Sehr seltene Gelegenheit bei Platin
Doch das ist bei weitem nicht alles: Die Lage am Platinmarkt ist sogar noch einseitiger als bei Gold und Silber. Bei Platin setzen inzwischen sogar die als Hedger geführten Marktteilnehmer auf steigende Kurse. Diese bestens informierte professionelle Anlegergruppe nutzt die Terminmärkte normalerweise nur, um sich gegen Kursrückgänge abzusichern. Dass sie derzeit keine Notwendigkeit für Absicherungsgeschäfte sieht und sogar auf steigende Preise setzt, ist ein sehr deutliches und nur selten zu beobachtendes Kaufsignal.
In der am 30. Juli erschienenen Monatsausgabe meines Börsenbriefes Krisensicher Investieren empfehlen wir Ihnen deshalb den Einstieg bei einer ausgewählten Platinmine, die ihre Umstrukturierung erfolgreich abgeschlossen hat.
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