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Zentralbanken: Rechtsbruch

Institut für Vermögensaufbau: Zentralbanken betreiben "Rechtsbruch". Neue Gesetze zur Euro-Rettung nicht nötig. Staaten und Notenbanken sollten sich an bestehende Regelungen wie den Maastricht-Vertrag halten.  Kritik an Gold-Investments.

 

Andreas Beck vom Institut für Vermögensaufbau (IVA) kritisiert das Management der Euro-Krise. "Was die Zentralbanken im Moment machen, muss man als Rechtsbruch bezeichnen, weil sie sich nicht an ihren gesetzlich vorgegebenen Auftrag halten", beklagte Beck im Interview mit dem Anlegermagazin 'Börse Online' (Ausgabe 35/2012, EVT 23. August). Statt neue Gesetze zur Rettung des Euro zu schaffen, würde es laut Beck völlig reichen, wenn sich Staaten und Notenbanken an die bestehenden Gesetze und Regeln hielten - wie etwa den Maastricht-Vertrag. "Wir haben heute keine Krise des Papiergelds, sondern auf Ebene der Staaten eine Krise der Vertragstreue."

Eine Lösung der Krise ist Beck zufolge nur mit harten Einschnitten der Regierungen möglich. "Ich denke, wir kommen auf der einen Seite nicht umhin, Schulden drastisch zu senken, was bedeutet, dass einige Länder radikal sparen müssen - auch bei wahlrelevanten Bevölkerungsschichten wie den Rentnern." Auf der anderen Seite müssten die Staatseinnahmen signifikant erhöht werden, was den anderen wahlrelevanten Teil des Volkes, die Arbeitenden, treffe. "ch kann mir auch vorstellen, dass wir um eine Vermögensteuer nicht herumkommen." Es gehe darum, die Dinge wieder ins Gleichgewicht zu bringen. So habe Deutschland 2.000 Milliarden Euro Schulden, aber 8.000 Milliarden Euro Privatvermögen.

Die Krise in Euroland wird die Aufmerksamkeit der Anleger nach Meinung Becks künftig auf diejenigen Staaten lenken, die ihre Verschuldung im Griff und eine unabhängige Zentralbank haben. "Länder mit vernünftiger Währung und vernünftigem Geldsystem werden zu den Gewinnern zählen", ist er sich sicher. Darunter fallen seiner Meinung nach drei Arten von Ländern. "Erstens solche mit großen Rohstoffreserven wie Norwegen oder Australien, zweitens Länder mit einer extremen Haushaltsdisziplin wie Schweden oder die Schweiz. Und drittens welche mit starkem Wachstum wie Indonesien oder die Türkei."

Dass Anleger in der aktuellen Situation verstärkt Gold kaufen, wundert Beck zwar nicht, aber er hält dies für "ausgesprochen unvernünftig". Gold habe lediglich einen spekulativen Wert und würde zudem bei der Förderung extreme Umweltschäden verursachen. Letztlich sei es vollkommen willkürlich, ob dafür 200 oder 2.000 Dollar bezahlt würden. "Im Grunde braucht es niemand, alles einmal geförderte Gold ist immer noch da - man buddelt es aus der Erde, um es dann in einem Tresor wegzusperren", sagte der Vermögensexperte gegenüber 'Börse Online'. Jeder Anleger sollte sich fragen, ob er mit dem Kauf von Gold zur Stabilität der Gesellschaft beitrage. "Eigentum verpflichtet, es ist viel besser, ich kaufe deutsche Aktien oder italienische Staatsanleihen."

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