Die innenpolitische Sprecherin der Grünen-Bundestagsfraktion, Irene Mihalic, hält es angesichts neuer Erkenntnisse über einen von dem Breitscheidplatz-Attentäter Anis Amri und einem in Frankreich in Haft sitzenden Islamisten geplanten Sprengstoffanschlag in Deutschland für nötig, die These vom mutmaßlichen Einzeltäter Amri zu revidieren.
"Die mutmaßlichen Planungen eines Sprengstoffanschlags werfen ein völlig neues Licht auf die mögliche Rolle Amris im Kontext islamistischer Zirkel rund um die Fussilet-Moschee", sagte sie dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland" (Freitagsausgabe). "Die bisherige Erzählung vom Einzeltäter Anis Amri muss höchstwahrscheinlich grundlegend revidiert werden."
Mihalic fügte hinzu: "Wir müssen jetzt dringend erfahren, seit wann Sicherheitsbehörden über dieses Wissen verfügen. Es wäre ein Wahnsinn, wenn diese Planungen bereits vor dem Anschlag vom Breitscheidplatz bekannt gewesen wären und nichts unternommen wurde."
Der Attentatsplan ergibt sich aus einem Brief der Bundesanwaltschaft an das Bundesjustizministerium vom 10. Dezember 2018, über den zuerst der "Tagesspiegel" berichtet hatte. Das RND beruft sich ebenfalls auf das Schreiben.
Foto: Breitscheidplatz nach Anschlag auf Weihnachtsmarkt, über dts Nachrichtenagentur