Preiskampf auf dem deutschen Automarkt verschärft sich. Hersteller brachten im September insgesamt 83.752 Autos als sogenannte taktische Zulassungen auf den Markt – das entspricht einem Drittel aller Neuwagen und damit dem höchsten Stand seit Sommer 2007.
Demnach brachten die Hersteller im September insgesamt 83.752 Autos als sogenannte taktische Zulassungen auf den Markt – das entspricht einem Drittel aller Neuwagen und damit dem höchsten Stand seit Sommer 2007. Je höher die taktischen Zulassungen ausfallen, umso schwieriger ist der Markt – und umso mehr Verkaufsförderung ist nötig, um einen Abschluss zu erzielen, sagte CAR-Chef Ferdinand Dudenhöffer.
Taktische Zulassungen sind Autos, die von Händlern oder vom Hersteller angemeldet werden und als junge Dienst- und Vorführwa! gen mit hohen Preisabschlägen angeboten werden. Den höchsten Anteil wies im September die Fiat-Tochter Alfa Romeo auf (64 Prozent), gefolgt von der Opel-Schwester Chevrolet (62 Prozent), Jaguar (56 Prozent), Fiat (49 Prozent) und Peugeot (47 Prozent).
Allerdings mischt selbst Marktführer Volkswagen laut CAR-Studie kräftig mit. Demnach entfielen bei der Kernmarke VW im vergangenen Monat 36 Prozent auf taktische Zulassungen, nach 23 Prozent im August. Für die Wolfsburger ist das ein hoher Anteil – und für die CAR-Experten der höchste Wert, den sie in fast sieben Jahren fortlaufender Untersuchungen für VW ermittelt haben. „Das ist ein beunruhigendes Signal. An der Marke VW zeigt sich, wie schwierig der Markt geworden ist“, sagte Dudenhöffer.
Volkswagen führt gerade den neuen Golf ein und nutzt das bis Ende des Jahres weiter gebaute alte Modell im Preiskampf. Zwei Drittel der von Dudenhöffer angeführten taktischen VW-Zulassungen ent! fallen aber aus Unternehmenssicht auf Leasing-Fahrzeuge für Mitarbeiter und auf Dienstwagen.
Bei den konkurrierenden Massenherstellern Opel (44 Prozent) und Hyundai (45 Prozent) lag der Anteil an Tageszulassungen im September noch deutlich höher. Hyundai begründete den hohen taktischen Anteil im Lauf des Jahres gegenüber der „Automobilwoche“ mit der Einführung neuer Modelle, einer Roadshow zur Fußball-EM und Flottentestwagen. Aus Dudenhöffers Sicht müssten Importeure aber mit zehn bis 15 Prozent Zulassungen für den Eigenbedarf auskommen und deutsche Hersteller mit 20 Prozent. Die wenigsten Tageszulassungen fanden sich im September bei Dacia (7 Prozent) und Smart (14 Prozent).